Hilfe für Bendorfer Flüchtlingsfamilie
Von unserer Reporterin Nina Borowski
Bendorf. Maria Weber (Name von der Redaktion geändert) spricht gebrochenes Deutsch. „Verstehen kann ich alles. Aber selbst zu sprechen, ist manchmal ein bisschen schwer“, sagt die junge Frau. Seit elf Jahren lebt sie mit ihrem Mann in Deutschland. Die vier Kinder der beiden sind hier geboren. Maria Weber ist ist froh hier leben zu können. Aber ihre Heimat ist für sie woanders. „Die ist dort, wo meine Familie ist.“ Als sie das sagt, hat sie Tränen in den Augen.
Maria Weber und ihr Mann sind vor dem Krieg in Syrien geflohen. Ihre Eltern hat sie seitdem nicht mehr gesehen. „Ich bin dankbar, dass ich hier in Deutschland leben darf. Es ist für die Kinder viel besser. Aber meine Familie vermisse ich sehr.“ Für die Familie waren die vergangenen Jahren ein Kampf. „Ich hatte keinen Pass und musste jeden Monat bangen, ob ich weiter in Deutschland bleiben darf. Seit zwei Jahren habe ich endlich einen Pass“, sagt sie strahlend. Das macht vieles leichter. Und nimmt vor allem die ständige Angst. Und vielleicht bekommt sie jetzt bald auch alle Papiere zusammen, damit ihr Mann auch ihr richtiger Mann werden kann: „Wir sind nicht verheiratet, weil die Papiere fehlen. In meiner Heimat ist das undenkbar, aber hier geht das ja“, sagt sie und muss lachen.
Die ersten Jahre in Deutschland waren schwierig für das Paar. Ein fremdes Land, eine fremde Sprache. Aber davon haben sich Webers nicht abschrecken lassen. Die Familie hat all die Jahre gekämpft. Maria hat freiwillig zahlreiche Sprachkurse besucht und Deutsch gelernt. Es war ihr wichtig, sich mit anderen verständigen zu können. Die Arbeit hat sich das Paar so eingeteilt, dass sich immer einer um die Kinder kümmern konnte. Dann wurde Maria Weber schwer krank und konnte nicht mehr arbeiten. Ihr Mann verlor seine Arbeit, und die Familie musste wieder kämpfen. Lange hat ihr Mann keine passende Stelle gefunden. Doch seit Kurzem hat er sich mit einem kleinen Laden selbstständig gemacht. Maria Weber hofft, dass die Geschäfte gut laufen. Große Sprünge kann die sechsköpfige Familie nicht machen. Umso größer ist die Freude über die Unterstützung von außen.
Das ganze Jahr über unterstützt HELFT UNS LEBEN, die Spendeninitiative unserer Zeitung, Menschen in der Region, die in Not geraten sind. In der Weihnachtszeit wird diese Hilfe noch einmal intensiviert. Für die Aktion „Nachbar in Not“, bei der in diesem Jahr insgesamt 250 000 Euro bereitgestellt werden, hat HELFT UNS LEBEN zusammen mit dem Bezirksverband Rheinland der Arbeiterwohlfahrt (Awo) fast 600 Familien im Verbreitungsgebiet mit verschiedenen Schicksalen ausgewählt. Familie Weber aus Bendorf ist eine davon.
- Wer für hilfebedürftige Menschen in der Region spenden möchte, kann mit dem Stichwort „Nachbar in Not“ auf das HELFT- UNS-LEBEN-Konto mit der Nummer 1313 bei der Sparkasse Koblenz (BLZ 570 501 20) überweisen. Bis 200 Euro genügt zur Vorlage beim Finanzamt der Einzahlungsbeleg, ab 201 Euro werden auf Wunsch Bescheinigungen ausgestellt (bitte mit der Adresse vermerken).
