Motorsport: Der Niederbieberer fährt beim Saisonauftakt der Deutschen Tourenwagen Masters zweimal in die Top Ten
Zweimal in den Top Ten: Fünf Punkte für Mike Rockenfeller in Monza
Im Rennwagen mit der Startnummer 9 (vorn) liegt der Neuwieder Mike Rockenfeller auf der traditionellen Rennstrecke in Monza gut im Rennen. Zum Auftakt der Deutschen Tourenwagen Master fuhr Rockenfeller zweimal in die Top Ten und holte trotz Schwierigkeiten im Qualifying insgesamt fünf Punkte.
Martina Schlimbach

Monza/Neuwied. Der Saisonauftakt der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) führte die Teams und Fahrer in die italienische Lombardei. Auf dem Traditionskurs von Monza wurden die ersten beiden von insgesamt 18 Wertungsläufen ausgetragen, am Ende teilten sich der Neuseeländer Liam Lawson im Ferrari 488 GT3 und der Südafrikaner Kelvin van der Linde (Audi R8 LMS) die Siege. Der in Neuwied-Niederbieber aufgewachsene Audi-Pilot Mike Rockenfeller erlebte dagegen ein schwieriges Rennwochenende und konnte nur insgesamt fünf Punkte für die Fahrerwertung einsammeln.

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Im Rennwagen mit der Startnummer 9 (vorn) liegt der Neuwieder Mike Rockenfeller auf der traditionellen Rennstrecke in Monza gut im Rennen. Zum Auftakt der Deutschen Tourenwagen Master fuhr Rockenfeller zweimal in die Top Ten und holte trotz Schwierigkeiten im Qualifying insgesamt fünf Punkte.
Martina Schlimbach

Bereits im ersten Zeittraining zeichnete sich ab, dass es „Rocky“ und seine Markenkollegen schwer haben würden, um für den Premierensieg mitzufahren. Für den Abt-Audi mit der Startnummer 9 blieb die Stoppuhr in der schnellsten Runde bei 1:47,235 Minuten stehen, was Startplatz elf bedeutete. Aber auch die anderen Fahrer mit den vier Ringen auf der Motorhaube hatten Probleme, den Speed der deutlich schnelleren Mercedes-AMG mitzugehen. Dies erkannten allerdings auch die Regelmacher der so genannten „Balance of Performace“, mit der die unterschiedlichen Konzepte der Sportwagen angeglichen werden, und erlaubten den Audianern, 15 Kilogramm Zusatzgewicht auszuladen.

So erleichtert ging Mike Rockenfeller in das erste Rennen und absolvierte bereits am Ende der fünften Runden seinen Pflichtstopp mit Reifenwechsel. Mit vier frischen Pneus bestückt, kam der Wahl-Schweizer zunächst auf Platz 16 wieder zurück auf die 5,793 Kilometer lange Strecke im Königlichen Park von Monza. Nachdem auch die Konkurrenten an der Box waren, wurde Rockenfeller auf P10 notiert, doch mehr war bis zum Fallen der Zielflagge nach knapp 52 Minuten und 28 Runden nicht möglich.

„Einiges ist gelaufen wie erwartet und einiges eben nicht“, fasste er hinterher zusammen. „Natürlich wollte ich mehr als Platz zehn. Aber man hat gesehen, dass es heute für uns nicht ganz einfach war. Wir hatten vor allem auf den Geraden sehr zu kämpfen mit der Konkurrenz. Ich bin aber nicht unzufrieden, denn ich bin ins Ziel gekommen, wenn auch nur mit einem Punkt.“

Er war zufrieden mit seinem Auftritt in Monza: Mike Rockenfeller aus Neuwied-Niederbieber.
Martina Schlimbach

Am zweiten Tag lief es für Rockenfeller überhaupt nicht. Der gelernte Kfz-Mechaniker entschied sich dafür, schon sehr früh auf die Strecke zu gehen, was zunächst auch mit Rang zwei belohnt wurde. In den letzten Minuten aber zeigten die Mitbewerber, was bei den etwas kühleren Bedingungen an diesem Vormittag möglich war. Die Rundenzeiten purzelten und Rockenfeller musste tatenlos zusehen, wie er bis an die 17. Position zurückgereicht wurde. „Ich bin ein bisschen sprachlos. Obwohl wir leichter fahren durften, bin ich im Qualifying fast vier Zehntel langsamer geworden. Wir müssen jetzt bis zum Rennen analysieren, woran das gelegen hat.“

Die Analyse war offensichtlich erfolgreich, denn von Beginn des Rennens an zeigte sich Rockenfeller bestens aufgelegt und fuhr Position um Position nach vorne. Nach fünf Runden wurde der gebürtige Neuwieder bereits an der elften Position notiert und reihte sich nach dem obligatorischen Reifenwechsel sogar an der neunten Stelle ein. In den Schlussminuten schnappte er sich nach einem packenden Zweikampf auch noch den Belgier Esteban Muth im Lamborghini Huracán und erntete so für Rang acht immerhin vier weitere Meisterschaftspunkte.

„Nach dem herben Rückschlag im Qualifying stand ich ganz weit hinten und hatte nicht viel zu verlieren“, diktierte Rockenfeller in die Mikrofone der Pressevertreter. „Im Rennen war mein Auto aber wieder sehr gut und ich konnte einige Autos überholen. Die Abt-Truppe hat heute einen super Job gemacht.“

Das nächste Rennwochenende der DTM findet in fünf Wochen vom 23. bis 25. Juli auf dem Lausitzring in Brandenburg statt, und alle Akteure hoffen, dass dann auch wieder Zuschauer an der Strecke zugelassen sein werden.