Bezirksliga Haas übernimmt beim TSV Langenlonsheim, Emirosmanoglu beim SV Türkgücü
Zwei Trainer gehen im Sommer: TSV Langenlonsheim und SV Türkgücü stellen sich neu auf
Zum Haareraufen: Cihan Ceylan sieht für sich keine Perspektive mehr beim SV Türkgücü Ippesheim. Foto: Klaus Castor
Klaus Castor

Langenlonsheim/Bad Kreuznach. Bei seinem ersten Gastspiel als Trainer des TSV Langenlonsheim/Laubenheim prägte Marco Dörner eine Ära, war am Aufstieg in die Fußball-Landesliga maßgeblich beteiligt. Seine zweite TSV-Phase endet nach nur einem Jahr in der Bezirksliga wieder. Dörner verabschiedet sich im Sommer und übergibt an Stefan Haas.

Nur ein kurzes Intermezzo: Marco Dörner hört beim TSV Langenlonsheim/Laubenheim nach einem Jahr wieder auf. Foto: Jochen Coutandin
Jochen Coutandin

„Es kann ja auch mal angenehme Gründe geben, aufzuhören. Bei uns hat sich erneut Nachwuchs angesagt“, erklärt Dörner den Grund, warum er die Tätigkeit nicht fortsetzen wird. Papa werden und Job – da bleibt wenig Zeit für die intensive Tätigkeit bei einem Bezirksligisten. „Wir bedauern sehr, dass Dörner nach diesem sportlich schwierigen Jahr den Verein verlassen wird“, sagt TSV-Vorsitzender Heiko Esser. Nach dem späten K.o. in den Aufstiegsspielen gegen den FC Fehrbach hatte es einen Aderlass bei den Langenlonsheimern gegeben. Der zukünftige Trainer Haas zählte 12 bis 14 Spieler, die sich zwischen Sommer- und Winterpause beim TSV verabschiedeten. „Das haben einige offensichtlich nicht auf dem Schirm, sollte aber nicht vergessen werden, wenn diese Saison betrachtet wird“, sagt Haas. Er ist bereits seit einigen Jahren nahe dran bei den Langenlonsheimern, da sein Sohn Fabrizio für den TSV aufläuft. Auch als Torwarttrainer fungierte Haas senior bereits am Flugplatz. „Stefan ist dem TSV seit einigen Jahren verbunden, auch weil sich Fabrizio zum Leistungsträger entwickelt hat. Stefan kennt die Strukturen des Vereins und ist in der Fußballregion vernetzt. Mit ihm wollen wir den nötigen sportlichen Umbruch angehen“, sagt Esser.

Haas erklärt: „Für mich ist das eine reizvolle Aufgabe, weil der Verein sehr gut aufgestellt ist.“ Beim anstehenden Umbruch soll der Unterbau helfen. Die Langenlonsheimer sind nur eines von zwei Teams des Kreises, das in der A-Jugend-Landesliga vertreten ist. „Beim TSV wird Jugendarbeit groß geschrieben. Das ist vorbildlich“, lobt Haas. Er fungierte bisher eher im Hintergrund, war Sportlicher Leiter bei Alemannia Waldalgesheim und Jugendkoordinator bei Hassia Bingen, arbeitete auch mehrfach als Kotrainer. Ab Sommer steht er nun auch erstmals in der Verantwortung bei einem Männer-Team. „Das ist eine neue Herausforderung, auf die ich mich sehr freue“, sagt Haas, der sich für diesen Einstieg kaum einen besseren Klub als den TSV vorstellen könnte. „Die Trainingsmöglichkeiten sind sehr gut, ermöglichen einiges. Zudem verfügt der TSV über Spieler, die willig sind“, erklärt Haas.

Zunächst einmal gilt es für die Langenlonsheimer aber, den Klassenverbleib einzutüten. Der TSV belegt Rang neun und hat vier Punkte Vorsprung auf den ersten möglichen Abstiegsplatz. „Wir wünschen uns, dass Marco Dörner den verdienten sportlichen Erfolg noch einfährt“, sagt Heiko Esser und drückt seinem Noch-Trainer das Vertrauen aus, die Runde zu einem guten Ende zu bringen.

Zum Haareraufen: Cihan Ceylan sieht für sich keine Perspektive mehr beim SV Türkgücü Ippesheim. Foto: Klaus Castor
Klaus Castor

Doch nicht nur beim TSV Langenlonsheim/Laubenheim, sondern auch beim ebenfalls abstiegsbedrohten Bezirksliga-Aufsteiger SV Türkgücü Ippesheim wird es im Sommer einen Wechsel auf der sportlichen Kommandobrücke geben. Cihan Ceylan verlässt den Klub, Ekrem Emirosmanoglu übernimmt. Das Ungewöhnliche daran: Vor wenigen Monaten noch hatte Ceylan erst seinen Vertrag bis Sommer 2019 verlängert. Nun die Rolle rückwärts. „Ich habe für mich keine Perspektive mehr gesehen. Ich bin einer, der mit Leib und Seele dabei ist. So kennen mich die Fußballer. Die Entscheidung aufzuhören ist mir allerdings wirklich sehr schwer gefallen“, sagt der ehemalige Oberliga-Spieler, der gerne weiter als Coach arbeiten möchte und erste Gespräche bereits geführt hat. „Mal schauen, was die Zeit so bringt“, sagt Ceylan.

Vor einem Jahr holten die Ippesheimer mit ihrem Erfolgstrainer das Triple aus Kreispokalsieg, A-Klassen-Meisterschaft und Hallen-Stadtmeisterschaft, nun gehen sie ab Sommer getrennte Wege. „Die Entscheidung hat Cihan gemeinsam mit dem Vorstand getroffen, die aktuellen sportlichen Leistungen spielen dabei keine Rolle“, sagt SV-Abteilungsleiter Ömer Demirpolat, der ergänzt: „Der Vorstand ist von Cihans Abgang tief berührt. Er ist ein guter Trainer, der seine Mannschaft zusammenhält und immer für eine positive Stimmung sorgt. Mit seinem fußballerischen Wissen hat er immer wieder für abwechslungsreichen Fußball gesorgt. Wir bedanken uns recht herzlich bei Ceylan und seiner Familie.“

Die Ippesheimer belegen derzeit den drittletzten Rang der Bezirksliga. Das rettende Ufer ist aber nur zwei Punkte entfernt. Ceylan wird seine Energie nun in das Unternehmen Klassenverbleib stecken. Er benötigt dazu auch die Tore von Emirosmanoglu. Der Torjäger wird das Team dann in der neuen Saison übernehmen und sich sicher an den Erfolgen seines Vorgängers messen lassen müssen.

Von unserem Redakteur Olaf Paare