Wiesbaden: Eine unglückliche Familie betreibt Ursachenforschung
„Das Leben ist doch wirklich eine Wundertüte“, sagt Vater Johann zu seinem Sohn Otto. Und Mutter Anne pflichtet ihm bei: „Wir sind auf einer Mission. Zur Bildung der Erde sind wir berufen.“ Sohn Otto glaubt ihnen nicht. Um die Sehnsucht nach dem nicht gelebten Leben und um Projektion nicht erreichter Ziele auf das eigene Kind geht es in Martin Heckmanns Stück „Vater Mutter Geisterbahn“, das zurzeit in der Wartburg in Wiesbaden gespielt wird.
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Anne musste ihr Philosophiestudium im dritten Semester wegen ihrer Schwangerschaft abbrechen. Johann nennt sich zwar Theaterregisseur, arbeitet aber im Kopierladen. Um die Ursachen ihres Unglücklichseins zu erforschen, springen die Figuren virtuos durch verschiedene Zeitebenen, in denen Szenen der Vergangenheit wiederholt oder neu erfunden und kommentiert werden.