Volleyball-Oberliga: Der neue Trainer Alexander Krippes peilt den Aufstieg an
Westerwald Volleys legen mit einer klaren Ansage los: Der neue Trainer Alexander Krippes peilt mit seinem Team den Regionalliga-Aufstieg an
Beim Beachvolleyball groß geworden, aber längst auch in der Halle zu Hause: Alexander Krippes übernimmt nach fünf Jahren in der 2. Bundesliga nun als Spielertrainer die Westerwald Volleys in der Oberliga. Foto: Michael Hausen
Michael Hausen

Ransbach-Baumbach. Als vor knapp sechs Monaten bekannt wurde, dass Alexander Krippes zu seinen Wurzeln zurückkehren wird, um nach fünf Jahren beim Zweitligisten TGM Mainz-Gonsenheim zur neuen Saison als Spielertrainer die Verantwortung bei den Westerwald Volleys in der Oberliga zu übernehmen, da war das ein klares Signal. Die Spielgemeinschaft aus SC Ransbach-Baumbach und Beach Club Dernbach/Montabaur, dem Heimatverein von Krippes, ist nach der langen Corona-Pause bereit, den nächsten Schritt zu gehen.

„Wir wollen Meister werden und in die Regionalliga aufsteigen“, scheute sich Krippes schon damals nicht, seine hohen Ambitionen auch ganz konkret zu formulieren. Daran hat sich bis zum Saisonauftakt gegen den TV Wiesbach am heutigen Samstag (19 Uhr, Sporthalle an der Erich Kästner Schule in Ransbach-Baumbach) nichts geändert. „Das Ziel steht weiter“, versichert Krippes.

Seit August bereitet sich der neue Spielertrainer mit seiner Mannschaft auf die Mission Meisterschaft vor. „Natürlich gab und gibt es Baustellen“, sagt der 29-Jährige. „Das ist doch klar nach der langen Pause.“ Doch verlernt, das hat Krippes sofort erkannt, habe keiner seiner Spieler etwas. „Niemand stand zu Beginn der Vorbereitung in der Halle, als habe er noch nie Volleyball gespielt.“

Den Stand mit den Vorjahren zu vergleichen, falle ihm aber schwer. Zum einen ist er selbst aus der 2. Bundesliga, die abgesehen von kürzeren Corona-bedingten Pausen durchspielen durfte, eine andere Trainingsarbeit gewohnt, zum anderen hat er seine neue Mannschaft nicht so intensiv verfolgen können. Insgesamt, da ist sich Krippes aber sicher, verfüge der Kader über ein „gutes Grundniveau“, das habe auch ein Vorbereitungsturnier gezeigt. Verbesserungspotenzial sieht der Spielertrainer vor allem bei den Kleinigkeiten, die gerade im Spiel gegen starke Gegner den Unterschied ausmachen können. „Zum Beispiel müssen die Danke-Bälle einfach sitzen“, sagt Krippes und meint damit gut vorbereitete Schläge, die leicht zu Punkten führen sollten. „Da sind hier und da noch ein paar Unsauberkeiten zu erkennen, aber wir arbeiten daran“, versichert der Coach.

Gearbeitet haben die Verantwortlichen aus Ransbach-Baumbach und Dernbach gemeinsam mit dem neuen Spielertrainer auch am Kader, der ohnehin gut besetzt war und dem der bisherige Spielertrainer Johannes Delinsky erhalten bleibt. Er wird Krippes in seiner Arbeit unterstützen. Hinzu kommen aber auch drei neue Akteure, die viel Erfahrung in höheren Ligen und spielerische Klasse mit in den Westerwald bringen.

Zuspieler Jan Ruetz war bisher in Köln in der Dritten Liga aktiv, Frieder Reinhardt (Annahme/Außen) und Frank Mannenschijn (Diagonalspieler) kennt Krippes als bisherige Teamkollegen beim Zweitligisten Mainz-Gonsenheim und ist entsprechend froh, dass er die beiden sozusagen als Antrittsgeschenk mitbringen konnte.

„Wenn wir mit voller Kapelle antreten, dann haben wir ein extrem hohes Niveau“, weiß der Spielertrainer der Westerwald Volleys, relativiert aber sogleich: „In erster Linie geht es aber darum, immer genügend starke Spieler in der Hinterhand zu haben.“ Denn die Planbarkeit sei in der Vergangenheit schon mal ein Problem gewesen. „Wenn aus einem 15-Mann-Kader am Spieltag nur sieben oder acht Spieler können, dann passt das nicht zu unseren Ambitionen.“

Vor allem für solche Fälle kann sich Krippes auf seine ehemaligen Mainzer Teamkollegen verlassen. „Sie haben Lust, zumindest unregelmäßig dabei zu sein. Sie stehen uns zur Verfügung, wenn es Ausfälle gibt oder ein wichtiges Spiel ansteht.“ Bei Jan Ruetz war der sportliche Anreiz entscheidend für den Wechsel. „Er kommt selbst aus dem Koblenz-Neuwieder Raum und fand es spannend, dass wir eine neue Mannschaft aufbauen, die Ambitionen hat“, erklärt Krippes.

Wie sich dieses Projekt entwickelt, dürfte nach dem Auftakt gegen den ebenfalls ambitionierten TV Wiesbach schon genauer abzusehen sein. Die Gäste aus dem Saarland führten die Oberliga im Vorjahr bis zum Saisonabbruch an. „Grundsätzlich ist die Liga nach der langen Pause aber schwer einzuschätzen“, sagt der neue Trainer. „Denn man weiß ja nicht, wie die anderen Teams wirklich aufgestellt sind.“ Wiesbach zählt Krippes zu den Gegnern, die zu den „guten Kandidaten“ zählen dürften. „Ich denke, dass sich unsere Rolle in der Liga nach den ersten Spielen immer klarer herauskristallisieren wird“, sagt er.

Für das Heimspiel der Westerwald Volleys gilt die 3G-Regel für alle Zuschauer ab 15 Jahren. Die Zuschauerzahl ist auf 100 begrenzt.

Von unserem Redakteur Marco Rosbach