Ransbach-Baumbach/Dernbach
Westerwälder Volleyball-Hochburgen: In der Oberliga gemeinsame Sache

Ransbach-Baumbach/Dernbach. Gemeinsame Sache machen? Auf die Idee musste erstmal einer kommen. Doch als die Idee ausgesprochen war, da konnten sich beide Seiten schnell damit anfreunden, auch wenn man eigentlich eine gesunde sportliche Rivalität pflegt. Und so gehen der SC Ransbach-Baumbach und der Beachclub Dernbach/Montabaur seit dieser Saison gemeinsam in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar an den Start - als Volleyball-Spielgemeinschaft Westerwald Köppel.

Von unserem Mitarbeiter Tom Neumann

Knappe fünf Kilometer Luftlinie trennen Ransbach-Baumbach und Dernbach im Westerwald. Zwei Volleyballstandorte mit Tradition – und mit dem gleichen Problem: Oberliga-Volleyball ist durchaus möglich, nur die personelle Lage wäre permanent angespannt gewesen. „Beide Teams hätten mit einem Rumpfkader wohl gegen den Abstieg gekämpft“, sagt Elmar Wächter, Spielertrainer der neuen VSG. „Es wäre schade gewesen, wenn beide Teams im schlimmsten Fall abgestiegen wären. Da lag es einfach nahe zu sagen: Komm, lass uns zusammengehen.“

Aus Rivalen wurden Mitspieler – so entschieden es beide Vereine im April, so genehmigte es im Mai der Verband. Die neue Spielgemeinschaft sorgt nun für eine sportliche Perspektive im unteren Westerwald, vor allem für den Nachwuchs beider Vereine, der nach wie vor als SC Ransbach-Baumbach und Beachclub Dernbach/Montabaur an den Start geht. Die Kooperation gilt (zunächst?) nur für die erste Männermannschaft.

„Mittlerweile läuft es ganz gut“, sagt Alexander Krippes, der zuvor das Trikot des Beachclubs getragen hat. „Natürlich mussten wir uns zu Saisonbeginn erst noch finden.“ Als die Abläufe noch nicht passten, verloren die Kombinierten vom Köppel die ersten drei Saisonspiele, dann folgten vier Siege. „Eigentlich wollen wir um den Aufstieg mitspielen, das haben wir uns durch die ersten drei Spiele ein bisschen verbaut. Aber wir geben noch nicht auf.“ Auch nicht, nachdem man am vergangenen Wochenende daheim gegen den VC Lahnstein verloren hat.

„Nach den Anfangsschwierigkeiten ist es fast so, als hätten wir schon immer zusammengespielt“, sagt Elmar Wächter. „Die Jungs verstehen sich untereinander sehr gut.“ Dass die „gemeinsame Sache“ der richtige Schritt war, davon sind sie bei der VSG alle überzeugt – auch wenn man den angepeilten Aufstieg in dieser Saison wohl nicht schaffen wird.