Tischtennis: Kirner läuft im Halbfinale zur Höchstform auf - Niederhäuser liefern sich ein packendes vereinsinternes Duell
Werle und Hein sichern sich mit Silber das DM-Ticket

Rheinböllen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendete Michael Werle vom TTC Kirn die südwestdeutschen Tischtennis-Meisterschaften der Senioren in Rheinböllen. Groß war die Freude, sich als Zweiter der Ü60 für die deutschen Meisterschaften in Erfurt qualifiziert zu haben. „Wenn du aber in einem Finale stehst, willst du das eigentlich auch gewinnen“, sagte der Sportler des Jahres im Kreis Bad Kreuznach zu seiner Endspiel-Niederlage.

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Lange war fraglich, ob Werle überhaupt in Rheinböllen würde starten könnte. Die Wade zwickte, der Muskel machte zu. Am Tag vor dem Turnier absolvierte er deshalb einen Härtetest. „Da ging es, und dann habe ich es auch beim Turnier versucht, schließlich war ich ja auch angemeldet“, erklärte Werle. In dem 16er-Feld überstand der Kirner die Vorrunde ohne Niederlage und legte im Viertelfinale einen 3:0-Sieg nach. „Das Halbfinale zu erreichen war sehr, sehr gut, hat mich total gefreut“, berichtete Werle.

Doch dort war noch lange nicht Endstation. Mit 3:1 bezwang er in der Vorschlussrunde den starken Pfälzer Berthold Ehrhart (TTC Dahn). „Das war mein bestes Spiel. Im richtigen Moment habe ich meine Top-Form gefunden“, freute sich Werle. Im Finale ging er gegen Bernd Zimmermann aus Waldfischbach ebenfalls mit 1:0 in Führung, musste sich aber am Ende dem Abwehrspezialisten mit 1:3 geschlagen geben. Doch die Niederlage hatte Werle schnell abgehakt, die Freude, an Pfingsten nach Erfurt zur Senioren-DM reisen zu dürfen, überwog – speziell aufgrund der Verletzungssorgen im Vorfeld.

In Erfurt wird er nicht der einzige Vertreter von der Nahe sein. Auch Jürgen Hein von der TTSG Niederhausen/Norheim hat sich in der Altersklasse Ü80 qualifiziert. Dort waren sechs Spieler gemeldet, die im Gruppensystem den Meister ermittelten. Das Turnier begann direkt mit einem vereinsinternen Duell. Hein drehte dabei einen 0:2-Rückstand gegen Heinz Beuscher und siegte 3:2. Beflügelt von dem Erfolg ließ Hein einen 3:0-Sieg folgen. Anschließend kassierte er aber drei knappe Niederlagen. Beuscher holte sich im weiteren Verlauf zwei Erfolge und unterlag zweimal. Nach Ende der Gruppenpartien ergab sich die kuriose Situation, dass hinter dem ungeschlagenen Meister Helmut Hoffmann (FVP Maximiliansau) alle anderen Spieler eine Bilanz von 2:3 Siegen aufwiesen und die Sätze entscheiden mussten. Hein (11:11) und Beuscher (9:10) verfügten über die besten Satzverhältnisse und durften sich über die Ränge zwei und drei freuen. Zudem gewannen die beiden im Doppel die Silbermedaille. Im Finale unterlagen die beiden Spieler aus Niederhausen und Norheim denkbar knapp mit 12:14 im Entscheidungssatz.

In der Altersklasse Ü75 kletterte Gerhard Theiß von der SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim gleich zweimal aufs Siegerpodest. Er wurde im Einzel Dritter und belegte im Doppel mit dem Koblenzer Peter-Jürgen Schmitt, gegen den Theiß sein Einzel-Halbfinale verloren hatte, den zweiten Platz. Die beiden unterlagen mit 2:3, nachdem sie bereits mit 2:1 in Führung gelegen hatten.Olaf Paare