Mainz
Wein bringt Tourismus in Schwung

Hier hat sich der Beitritt zu den Great Wine Capitals bereits gelohnt: Die Familie Reßler vom gleichnamigen Weingut in Harxheim haben ihr Gästehaus erweitert, weil die Nachfrage gestiegen ist. Rheinhessen wird stärker als bisher als Weinregion besucht. Foto: Bernd Eßling

Mainz - Wein wird zunehmend als Markenzeichen von Mainz wahrgenommen. Dies ist das Fazit von Elke Höllein, der Geschäftsführerin von Great Wine Capitals (GWC) Mainz/Rheinhessen, fünf Jahre nach dem Beitritt in diesen internationalen Zusammenschluss von Weinbauregionen.

Dies wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Tourismus aus, betont Höllein. Auch wenn für das erste Halbjahr 2013 noch keine konkreten Zahlen vorliegen, so deute vieles darauf hin, dass der positive Trend anhält. Die mainzplus Citymarketing GmbH will die Halbjahresbilanz im September veröffentlichen. Momentan ist man dabei, die Zahlen zusammenzutragen, teilte Prokurist Uwe Leitermann mit.

Höllein nennt mehrere Aspekte, die zusammen gesehen ein positives Bild entstehen lassen. „Die vielen Angebote führen dazu, dass die Gäste länger bleiben und dass zusätzliche Gäste gekommen sind.“ Weinproben und Weinwanderungen werden deutlich mehr gebucht. Auch das Angebot des GWC-Weinexpresses werde prima angenommen. Hier werden Busausflüge zu jeweils zwei Winzerbetrieben der Region angeboten, die sich aufgrund besonderer Aspekte von anderen Betrieben unterscheiden. Das können ökologische Gesichtspunkte sein, innovatives Marketing oder ein gastronomisches Konzept. Dieser im vorigen Jahr für Studierende ins Leben gerufene Weinexpress wurde in diesem Jahr auf Kunden allgemein ausgeweitet. Er fährt von August bis Oktober jeweils am ersten und dritten Samstag des Monats.

Den positiven Schub durch den Beitritt in die Great Wine Capitals haben auch die Besitzer des Weingutes Reßler in Harxheim festgestellt. Die Nachfrage an Übernachtungen stieg kontinuierlich an, nachdem es im ersten Jahr der GWC mit dem „Best of“ ausgezeichnet worden war. Folge: Der Familienbetrieb hat sein Gästehaus in diesem Jahr ausgebaut und die Zahl der Doppelzimmer von elf auf 17 ausgeweitet. „Und wir sind ausgebucht“, berichtet Tanja Reßler.

Auch Gabriele Berges-Kitzer von der im Jahr 2010 gegründeten Agentur Herrgottsgarten ist hochzufrieden. Ob Bootstouren, Pilgerwanderungen, Betriebsfeiern oder Familienfeste: „Wir betreuen die Kunden von A bis Z, von der Buchung bis zur konkreten Umsetzung“, heißt das Erfolgsrezept laut Berges-Kitzer, die den Herrgottsgarten zusammen mit ihrer Kollegin Anke Schneider betreibt. „Wir haben vorwiegend deutsches Publikum, aber durch die steigende Zahl der Firmen-Events kommen auch immer mehr Gäste aus verschiedenen Ländern zu uns“, berichtet Berges-Kitzer.

Und noch eine Nachricht ist zumindest aus rheinhessischer Sicht positiv zu sehen: Rheinhessen und das Rheinland vermelden nach Angaben des Statistischen Landesamtes trotz witterungsbedingter Beeinträchtigungen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres einen Anstieg der Gäste- und Übernachtungszahlen. Landesweit ging der Trend abwärts. Von Januar bis Mai übernachteten 2,71 Millionen Gäste im Land. Das waren 2,2 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2012. Die Zahl der Übernachtungen ging um 2,7 Prozent auf 7,11 Millionen zurück. Laut Statistischen Landesamt sind diese Zahlen allerdings immer noch eines der besten Ergebnisse der vergangenen Jahre überhaupt. Armin Thomas

Weitere Informationen unter www.gwc-weinexpress.de, www.herrgottsgarten.de und www.vinotravel.de