Rheinland-Pfalz – Glühwein, Zimt und gebrannte Mandeln – danach duftet es bald wieder auf vielen Plätzen in Rheinland-Pfalz. In kleinen wie in großen Städten öffnen von nächster Woche an die Weihnachtsmärkte.
Mainz: Beim 37. Mainzer Weihnachtsmarkt am Dom setzen die rund 100 Buden auf Altbewährtes. „Die Mixtur aus Essen, Trinken, Glasdekor, Kerzen und Spielsachen stimmt“, sagt Ralf Peterhanwahr von der Stadt Mainz.
Das „Portfolio“ passe, ändern wolle man wenig. Wenn am 25. November vor der Kulisse des Doms der Markt eröffnet wird, soll auch der Reigen der rund neun Meter hohen Weihnachtspyramide wieder vollständig sein. 2009 stahlen Unbekannte eine Holzfigur, die einen Spieler des Fußballvereins FSV Mainz 05 darstellte. „Jetzt wird eine neue Figur montiert, mit dem neuen Trikot der Spieler und neuer Rückennummer“, sagt Peterhanwahr. Bis zum 23. Dezember können Besucher durch den Hüttenzauber schlendern.
Bad Kreuznach: Holzfiguren spielen auch auf dem Nikolausmarkt in Bad Kreuznach eine Rolle. Mit Szenen aus den Märchen der Gebrüder Grimm will man vor allem die Kinder begeistern. „Die Konkurrenz zu anderen Weihnachtsmärkten ist groß, aber wir strengen uns trotzdem an“, sagt Ursula Gräff von der ausrichtenden Arbeitsgemeinschaft.
Besonders stolz ist sie auf das Marionettentheater, das jeden Tag eine andere Geschichte spielen wird. Für Erwachsene gibt es ein Bühnenprogramm. Neben der Band Die Glantaler tritt der Posaunenchor Windesheim auf. Der Nikolausmarkt in Bad Kreuznach öffnet am 25. November und dauert bis zum 5. Dezember.
Alzey: Zwölf Stände umfasst der Weihnachtsmarkt in Alzey, der vom 22. November bis zum 22. Dezember stattfindet. Auf dem Rossmarkt wird es auch eine Bühne geben. Die lebensgroßen Krippenfiguren darauf machen am Wochenende einem Programm für Kinder Platz: Neben einem Kasperletheater wird ein Zauberer auftreten. Abends gibt es dann auch Gospelmusik für die Älteren, sagt Veranstalter Ludwig Meeß.
Speziell für die Männer habe sich in den vergangenen Jahren der „Glühweinfrühschoppen“ etabliert: „Samstags zwischen 11 und 13 Uhr können Frauen ihre Männer am Rossmarkt “abgeben„ und dann gemütlich in der Fußgängerzone einkaufen gehen.“
Ludwigshafen: Einer der Höhepunkte auf dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt wird der Abend des 18. Dezember sein. Dann wird Deutschlands bekanntester Chor-Dirigent Gotthilf Fischer die Besucher des Marktes zum Singen animieren. Die Ludwigshafener Marketing-Gesellschaft rät den Besuchern für diesen Abend die bekannten Weihnachtslieder noch einmal aufzufrischen.
Die rund 60 festlich dekorierten Holzhäuschen des Marktes sind von diesem Freitag (19. November) an geöffnet, die offizielle Eröffnung ist am Montag (22. November). Der Ludwigshafener Weihnachtsmarkt dauert bis zum 22. Dezember, ein weiterer Höhepunkt soll ein großes Feuerwerk am 19. Dezember werden.
Kaiserslautern: Von der Weihnachtsbäckerei für Kinder bis zum Glühwein für die Erwachsenen reicht das Angebot des Kaiserslauterner Weihnachtsmarktes in diesem Jahr. Die Eröffnung ist am 22. November, dann wird auch das Christkind höchstpersönlich dabei sein. Nach Angaben der Stadtverwaltung schlüpft diesmal eine 22 Jahre alte Lehramtsstudentin in diese Rolle. Der Markt in der Innenstadt ist bis zum 23. Dezember geöffnet, vom 27. bis 30. Dezember gibt es als Zugabe wieder einen Silvestermarkt.
Koblenz: Mit knapp 130 Ständen hat der Weihnachtsmarkt in der Altstadt von Koblenz nach Veranstalterangaben seine Kapazitätsgrenze erreicht. Im Vorjahr waren es immerhin auch schon deutlich über 100 gewesen, sagte Organisator Detlef Koenitz. Raum für große Neuerungen habe es daher nicht mehr gegeben.
„Wir haben an den Feinstellungsschrauben gedreht.“ So sei etwa das im vergangenen Jahr neu eingeführte Weihnachtsdorf mit Keks-Bäckerei, Bühne und einer Galerie für Kunsthandwerk noch verbessert worden. Neu sei dabei ein Gasthaus, das als Ruhepunkt im Weihnachtstrubel gelten soll.
Wegen der großen Nachfrage sei zudem die Plätzchenbäckerei vergrößert worden und auf den Jesuitenplatz am Rathaus umgezogen. „Direkt unter das Fenster vom Oberbürgermeister“, sagte Koenitz. Die Bäckerei sei bereits komplett ausgebucht – „meist von mehreren Schulklassen am Tag“. Weitere Highlights auf dem Markt zwischen Rhein und Mosel sind Kutschfahrten, Live-Musik am Wochenende im Rathausinnenhof und zweisprachige Weihnachtsmarktführungen. Käsefreunde dürfen sich über ein neues „Raclette-Haus“ freuen. Der Weihnachtsmarkt öffnet am 19. November.
Pfalz: Für Weihnachtsmärkte in der Pfalz gibt es sogar einen Ratgeber. Die Broschüre „Die Pfalz. Weihnachtsmärkte 2010“ informiert über 67 Weihnachtsmärkte in allen Teilen der Region – ob romantisch im historischen Winzerstädtchen Deidesheim, naturnah im Wald bei Dudenhofen oder klassisch wie in Speyer oder Kaiserslautern. Das Heft kann beim Interessenverband Pfalz.Touristik angefordert werden.
Trier: Der Weihnachtsmarkt in Trier wartet vom 22. November an mit 95 Ständen zwischen dem mittelalterlichen Hauptmarkt und dem Trierer Dom auf. Im 31. Jahr hat der Markt erstmals ein eigenes Lied, das auch auf CD verkauft wird: „Im Glanz der Lichter“ mit Startenor Thomas Kiessling, teilte die Arbeitsgemeinschaft Trierer Weihnachtsmarkt mit.
Bis zum 22. Dezember werden mehr als 40 Blaskapellen und Chöre auf zwei Bühnen für weihnachtliche Stimmung sorgen. Und die erste deutsche Glühweinkönigin wird in ihrem zweiten Amtszeit-Jahr für das alkoholische Heißgetränk werben.
In der Trierer Weihnachtsakademie am Weihnachtsmarkt werden Familien in 13 Kursen aufs Fest vorbereitet. Kinder können dort Weihnachtslieder und Tischmanieren für den Festtisch lernen. Mütter erhalten Tipps zum spannenden Vorlesen und Väter können sich in der Weihnachtsbäckerei versuchen.
Björn Schaffrinna