Ransbach-Baumbach. Nicht nur die Anzahl der Meldungen war beim DTB-Kannenbäckerland-Turnier der Senioren in diesem Jahr beindruckend, sondern vielmehr noch die Klasse des Teilnehmerfeldes, das sich in der Ransbacher Tennishalle ein Stelldichein gab. Mit 155 gemeldeten Spielerinnen und Spielern verzeichneten die Veranstalter nicht nur einen neuen Teilnehmerrekord, auch qualitativ war das Turnier selten so stark besetzt. So besaßen 96 Akteure ein DTB-Ranking, 17 davon waren sogar unter den zehn Besten der Deutschen Tennis-Senioren zu finden.
Dementsprechend flott und eng ging es in der Tennishalle des Sporthotels zu, sowohl organisatorisch als auch spielerisch. Über 150 Partien hatte Turnierdirektor Edgar Rhomberg in acht Tagen auf den drei Plätzen unterzukriegen und während den Spiele auch zahlreiche strittige Auseinandersetzungen zu beschwichtigen. Da es bei diesem T 2-Turnier um viele wertvolle Punkte ging und 43 Matches erst im dritten Satz-Match-Tiebreak entschieden wurden, waren sich die ehrgeizigen Kontrahenten bei ihren Linien-Calls nicht immer einig. Am Ende aber siegte der gute Tennissport, und davon gab es reichlich zu sehen.
Vor allem die ungesetzten Spielerinnen und Spieler machten von sich reden. So trafen bei den Frauen der Altersklasse 40 zwei ungesetzte Teilnehmerinnen im Finale aufeinander. Hier besiegte Gloria Merkel-Schroth aus Ludwigshafen Beate Alhäuser aus Eiserfeld mit 6:1 und 7:5. Eine dicke Überraschung gab es in der AK 60, wo die Nummer acht der DTB-Rangliste, Irene Smutny aus Bonn, der ungesetzten Brigitte Steinhorst aus Siegen in drei Sätzen unterlag.
Keine Chance hatte die Konkurrenz in der AK 50 gegen die amtierende Nummer eins in Deutschland, Susanne Veismann, die im gesamten Turnierverlauf nur vier Spiele abgab und auch das Finale gegen Ursula Tattermusch aus Mainz zu Null gewann.
Das Spiel des Turniers lieferten sich der ungesetzte Rainer Soendgen aus Hangelar (AK 50), der in einem packenden und an Dramatik kaum zu überbietenden Finale den an Nummer vier gesetzten Stephen Bonacker aus Landau mit 6:3, 2:6 und 11:9 besiegte. Thomas Kiesslich aus Diez, ebenfalls ungesetzt, unterlag im Finale der AK 55 dem an Platz zwei gesetzten Michael Rasche aus Bonn mit 2:6 und 3:6.
Eine kleine Sensation lieferte der Bad Emser Manfred Morsch, der in der AK 60 den Dritten der deutschen Rangliste und gleichzeitig an Nummer eins gesetzten Paul Schulte vom TC Johannesberg im Viertelfinale mit 7:6, 1:6 und 11:9 nach Hause schickte. Morsch musste jedoch im Halbfinale gegen den späteren Sieger Werner Hermann aus Eschborn mit 0:6 und 3:6 die Segel streichen. Auch ein weiterer Bad Emser sorgte für Aufsehen. Thomas Murtaugh, an Nummer vier gesetzt, marschierte in der AK 65 bis ins Endspiel und eliminierte dabei mit Wilfried Siwitza aus Essen die Nummer eins des Turniers mit 6:3, 3:6 und 10:7. Im Finale traf er dann auf seinen Vereinskollegen Horst Kelling, der schließlich klar mit 6:1 und 6:2 die Oberhand behielt.
Die übermächtige Bad Emser Truppe dominierte erwartungsgemäß bei den Männern der AK 70. Heinz Wagner, die Nummer zwei der deutschen Rangliste und als Nummer eins gesetzt, marschierte mühelos ins Finale, wo er auf seinen Club-Kameraden Jacek Veltze traf, der ihn im Vorjahr noch bezwungen hatte. Veltze hatte es auf dem Weg ins Endspiel im Halbfinale wiederum mit seinem Bad Emser Vereinskollegen Werner Ogrzall zu tun, der zuvor die Nummer zwei Hans-Joachim Singhoff in der ersten Runde mit 6:3 und 6:3 besiegt hatte. Im Finale kam es zur erwartet engen Auseinandersetzung zwischen Veltze und Wagner, die Wagner mit 7:5 und 6:3 für sich entschied.