Mainz – Zahlreiche Meldungen über Wohnungseinbrüche muss das Polizeipräsidium Mainz in diesen Tagen wieder rausschicken.
Am Mittwoch waren beispielsweise mehrer Einbrecher unterwegs – verteilt über das gesamte Mainzer Stadtgebiet. Am Vormittag drang ein bisher unbekannter Täter in ein Mehrfamilienhaus am Barbarossaring ein. Er hebelte zwei Wohnungstüren und einen Kellerraum auf. Nach ersten Erkenntnissen stahl er Schmuck, unter anderem eine Goldkette im Wert von 500 Euro. Die genaue Höhe des Diebesgutes und des Sachschadens wird noch ermittelt.
Im Laufe des Nachmittags wurden am Westring, in der Wilhelm-Christ-Straße und in der Jacob-Goedecker-Straße in Wohn- und Mehrfamilienhäuser eingebrochen. Der oder die Täter drangen jeweils von hinten über Balkon und Fenster ein. Sämtliche Behältnisse wurden durchwühlt. Auch hier wurde Schmuck in bisher nicht bekannter Höhe entwendet und der Sachschaden ist noch unklar.
Bereits in der Nacht zum Mittwoch sind Diebe in einen Kiosk in der Welschnonnengasse und in ein Bürogebäude einer Baumaschinenfirma in der Rheinallee eingedrungen. Der oder die Täter schlugen die Scheibe des Kiosks ein und gelangten so in den Verkaufsraum. Aus dem Kiosk wurden zwei Laptops, vier Video-Kameras, Münzgeld und Zigaretten gestohlen. Aus dem Büro der Firma für Baumaschinen wurde Bargeld entwendet. An einem installierten Wandtresor fanden die Beamten Hebelspuren und Beschädigungen. Auch hier stiegen die Täter durch ein Fenster ein.
Hinweise in allen Fällen nimmt die Kriminalpolizei Mainz unter Telefon: 06131/653633 entgegen. Wer etwas Verdächtiges wahrnimmt, sollte das umgehend über Notruf 110 melden.
„Die Einbrüche nehmen seit der vergangenen Woche wieder zu“, erklärt Polizeisprecher Achim Hansen auf MRZ-Nachfrage. Dabei ist die Phase ab dem Ende der Sommerzeit eh schon die klassische Zeit für Einbrecher. Im Oktober wurden der Polizei im Mainzer Stadtgebiet 37, im November 38 und bis zum 23. Dezember schon 46 Einbrüche gemeldet.
Woran das genau liegt, kann Hansen nicht sagen: „Über die Motive wissen wir ja erst etwas, wenn wir einen erwischen.“ Er glaubt allerdings nicht, dass es sich um Banden handelt. „Das Ganze sieht eher nach Einzeltätern aus, nach Beschaffungskriminalität.“ In der Regel werden Schmuck und Geld gestohlen.
Die Gefahrenstelle sind natürlich Türen und Fenster. Gerade in Mehrfamilienhäusern seien die Türen oft sehr dünn. Hervorstehende Schlosszylinder sind laut Hansen leicht zu knacken. Spezielle Sicherheitsvorkehrungen und Verstärkungen sind daher gut. Wer möchte, kann sich im Beratungszentrum der Polizei in der Fuststraße 4, Telefon 06131/4806970, informieren. Auf Wunsch kommen die Beamten auch nach Hause, um konkrete Tipps zu geben.
Ein guter Schutz sind aber auch wachsame Nachbarn, die Verdächtiges sofort melden und in Mehrfamilienhäusern nicht jedem ohne Nachfrage die Tür öffnen. Mit altbekannten Tipps wie beim Weggehen einfach ein Licht brennen oder das Radio laufen zu lassen, ist es so eine Sache. Einbrecher kennen das schon. Sie klingeln einfach, und wenn dann keiner öffnet, gehen sie eben doch ans Werk.
Wer einen Eindringling im Haus bemerkt, sollte es nicht auf eine Konfrontation ankommen lassen. „Davon raten wir auf jeden Fall ab. Am besten ist, das Licht anzuschalten und sich bemerkbar zu machen. Die meisten Einbrecher hauen dann sofort ab.“
Wichtig ist Hansen ein Hinweis: „Bitte die Tatorte nicht putzen!“ Eine Geschädigte hatte nämlich die gesamte Wohnung aufgeräumt und sauber gemacht, damit die Beamten keine unordentliche Wohnung vorfinden. Eine Spurensuche war dann allerdings nicht mehr möglich. Alexandra Schröder