Sicher, Heinrich agierte in der Vergangenheit nicht immer glücklich, politisches Fingerspitzengefühl fehlt ihm situativ gänzlich. Für die städtische CDU, auf deren Meinung der „Eiserne Heinrich“ kaum Wert legt, ist er mehr Gegner als Partner. Das ist aber ein parteiinternes Problem. Dass eine Rücktrittsforderung laut wird, war dennoch nur eine Frage der Zeit.
„Übereifrig“ war ein Attribut, das man Wolfgang Heinrichs in der Tat etwas ungeschicktem Vorgehen in der Fettabscheider-Causa zuschrieb. Davon hat sich die Junge Union wohl anstecken lassen. Doch in der Vergangenheit gab es weiß Gott triftigere Anlässe, die sich aus Sicht von Heinrich-Gegnern für eine solche Forderung geeignet hätten. Das Verschicken der Bescheide taugt dazu nicht mal ansatzweise.
Die Rücktrittsforderung ist ein Eigentor in allen Belangen. Aktionismus in vorösterlicher Verwirrung. Vielleicht mutig, aber deplatziert.
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