Mainz
Verspätungen: Fahrgäste warten vergeblich auf Informationen

Mainz - Kommt er oder kommt er nicht? Lohnt es sich zu warten, und wenn ja, wie lange? Ratlose Fahrgäste, die an den Mainzer Haltestellen recht verloren auf ihren Bus warten, sind in diesen Tag ein alltäglicher Anblick. Denn genaue Informationen, ob es auf einer bestimmten Linie aufgrund von Schneefällen zu Verspätungen kommt, oder diese ganz ausfällt, gibt es für die Wartenden nicht.

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Mainz – Kommt er oder kommt er nicht? Lohnt es sich zu warten, und wenn ja, wie lange? Ratlose Fahrgäste, die an den Mainzer Haltestellen recht verloren auf ihren Bus warten, sind in diesen Tag ein alltäglicher Anblick. Denn genaue Informationen, ob es auf einer bestimmten Linie aufgrund von Schneefällen zu Verspätungen kommt, oder diese ganz ausfällt, gibt es für die Wartenden nicht.

Zwar können sie zu den üblichen Öffnungszeiten das MVG-Verkehrscenter am Hauptbahnhof aufsuchen oder auf der Homepage der Mainzer Verkehrsgesellschaft die aktuellen Meldungen einsehen, aber das nützt dem Fahrgast, der abends frierend an der Haltestelle der Buss harrt, die da kommen sollten, herzlich wenig.

Und auf die elektronischen Fahrgastinformationssysteme ist auch nicht immer Verlass, weil laut MVG-Sprecher Michael Theurer noch nicht alle Busse mit den erforderlichen Sendeanlagen ausgestattet sind. Zudem gibt es in der Einführungsphase immer noch Störungen im System. „Am Sonntag kam noch ein Serverproblem hinzu“, erklärt Theurer und bittet die Kunden um Verständnis dafür, dass „es bei Dutzenden von Bussen keine Möglichkeiten gibt, nachzuvollziehen, wo sich jeder einzelne gerade befindet“. „Das ist gar nicht zu bewältigen.“

Am Sonntagabend hatte die MVG kurz vor 19 Uhr den Busverkehr eingestellt. Ab 22.30 Uhr rollten die Fahrzeuge dann wieder. Allerdings nicht überall Die Streckenabschnitte Lennebergwald bis Budenheim, Frankenhöhe über Bornberg nach Laubenheim sowie Nieder-Olm und Wackernheim wurden nicht angefahren.

Auch gestern Morgen und nach Einsetzen des Schneefalls am frühen Nachmittag sah es ähnlich aus. Schnee und Glatteis führten zu Verspätungen und hängten einige Teilstrecken vom Liniennetz ab. So fuhr die Linie 58 nicht bis Wackernheim, die 63 sparte die Holhlstraße aus, der Bus Nummer 64 steuerte Laubenheim nicht über den Bornberg an, die Linie 70 nahm nicht den direkten Weg zum Lerchenberg, sondern fuhr über die Koblenzer Straße und die 66 und 67 mussten auf der Strecke von Zornheim nach Nieder-Olm passen.

Stellt sich die Frage, warum Busse im Depot bleiben, wenn der Individualverkehr auf den Straßen relativ zügig läuft? „Die Entscheidung, ins Auto zu steigen, trifft jeder einzelne für sich persönlich“, erläutert Theurer. Dagegen trage ein Busfahrer die Verantwortung für alle Passagiere. „Und Sicherheit ist hier das oberste Gebot.“

Vor diesem Hintergrund könne es vorkommen, dass Busse stehen bleiben, während der Autoverkehr rollt. Zudem ist es nach den Worten des MVG-Sprechers ein riesiger Unterschied, ein Auto oder einen 18-Tonner zu chauffieren – erst recht, wenn der sich festgefahren hat. Letztlich sei es die Entscheidung des Betriebsleiters, ob die Wagen im Einsatz bleiben. Bei ihm laufen permanent Meldungen über die aktuelle Lage ein. Sabine Jakob