Doch die Gemeindespitze um Ortsbürgermeister Albert Graf beschwichtigte, dass die Grenzwerte eingehalten werden, nicht zuletzt weil ein Lärmgutachten es vorschreibe. Die Erweiterung sollte zudem weniger Lärm verursachen als zunächst geplant, denn das neue Gebäude war zuerst als überdachte Freifläche geplant worden.
Bebauungsplan liegt aus
Der geänderte Bebauungsplan liegt vier Wochen in der VG-Verwaltung aus. Weiterhin werden drei Abteilungen der Kreisverwaltung und der LBM Kaiserslautern von den Änderungen informiert und können Stellung nehmen. Der Gemeinderat genehmigte das Verfahren einstimmig, auch weil das Unternehmen alle Planungskosten übernimmt.
Weil die Riesenhalle von IGM nahe an die B 420 heranrückt, muss die Böschung dazwischen besonders gesichert werden. Das geschieht mittels Bohrwandpfählen, die ins Erdreich getrieben werden. Baubeginn ist Mittwoch, 4. April. Eine halbseitige Sperrung mit Ampelbetrieb wird notwendig. Die maximale Bauzeit sollte drei Monate nicht überschreiten, so Graf. Eine Woche später wird dann auch die Bahnhofstraße für rund vier Wochen gesperrt: Dort wird der Kanal vergrößert, um die zusätzlichen Abwässer von IGM aufzunehmen.
Fünf Brände seit dem 15. Februar
Die Brandstiftungen im Ort liefen in diesem Spätwinter endgültig aus dem Ruder: Fünf Brände zählte der Ortschef seit dem 15. Februar. Nicht jedes Mal musste die Feuerwehr ausrücken, die Polizei war aber immer vor Ort und suchte nach Spuren. Die Medarder Bevölkerung wird nun gebeten, bis auf Weiteres keine Fotos von Brandstellen mehr ins Internet zu stellen. „Ich glaube, der oder die Brandstifter sind süchtig nach der öffentlichen Darstellung“, begründete Albert Graf. Ferner wurde mit der Polizei abgesprochen, dass verstärkt in Medard patrouilliert wird – sowohl in Uniform und Polizeiautos als auch in Zivil und mit Privatfahrzeugen.
Ein weiteres Thema: Die Einwohnerversammlung von Anfang Februar zur Verkehrsberuhigung wirkt immer noch nach. Auch weil damals rund 200 Medarder in der Gemeindehalle Flagge gezeigt hätten „und mit stichhaltigen Argumenten überzeugen konnten“, so Graf, habe die Gemeindespitze in Kooperation mit den übergeordneten Behörden drei Verbesserungen entlang der B 20 auf den Weg gebracht: Zunächst wolle man die Bundesstraße besser ausleuchten, was vor allem in der dunklen Jahreszeit und bei Schmuddelwetter geboten sei. Bald gebe es dazu einen Ortstermin mit dem Stromversorger OIE. Die in der Einwohnerversammlung angedachte orange Blinkleuchte auf Höhe der südwestlichen Bushaltestelle sei rechtlich erlaubt und könne vermutlich installiert werden. Zusätzlich wolle man eine Mittelstreifentrennung im Vollausbau (Beton/Stein) für die lange Gerade am Ortseingang von Lauterecken kommend anstreben – nach dem Vorbild am Wiesweilerer Zebrastreifen. Wie Albert Graf weiter mitteilte, hat kürzlich eine Fußgängerzählung zwischen 6 und 8 Uhr an zwei Abschnitten im Dorf stattgefunden. Die Ergebnisse werden noch zeitnah bekannt gegeben. Die Zählung ist wichtig, um herauszufinden, ob mehr als 50 Menschen pro Stunde die Bundesstraße queren. Ist das der Fall, kann beispielsweise ein Zebrastreifen beantragt werden.