Am 25./26. September soll die Saison beginnen, dann geht es abgesehen von einer Pause über Weihnachten nahezu im Wochentakt weiter bis April. Das Risiko, dass die Runde erneut nicht beendet werden kann, falls es wieder zu einer Unterbrechung kommt, schätzt der HSV-Trainer dabei als sekundär ein. Ihm geht es in erster Linie um das Wohl der Spielerinnen. In der Saison 2019/20, die immerhin zu zwei Drittel gespielt werden konnte, bevor der Abbruch erfolgte, waren 14 Teams in der Oberliga, jetzt ist es eines mehr, das heißt, die Anzahl der Spieltage erhöht sich auf 30. Dass diese Steigerung nur gering ist, interessiert Lang wenig. „Was vorher war, ist irrelevant“, sagt der Trainer und fügt an: „Denn jetzt komme ich aus einem Jahr ohne Training und ohne Wettkampf. Das ist der Haken an der Sache.“
Die Trainingssituation verschärft das Problem. Eigentlich hätte der HSV schon früher den normalen Übungsbetrieb aufnehmen können. Doch erst fehlte nach der Renovierung der Dümmler-Halle die Abnahme, dann funktionierte die neu eingebaute Lüftung nicht. Nach drei, vier Einheiten im Freien durften die Bad Sobernheimer Spielerinnen vorige Woche endlich auch zweimal in die Halle. „Von Trainingsauftakt kann ich nicht reden“, sagt Lang. Er weiß aber, dass andere Vereine ähnliche oder gar größere Probleme haben. So wurde die Halle in Bingen zum Impfzentrum umfunktioniert.
Die Zeit wird knapp. Im Juli will der HSV zweimal pro Woche trainieren, Lang nimmt noch die erste Augustwoche mit dazu, um auf zehn Einheiten zu kommen. „Dann soll ich schon wieder Testspiele ausmachen und danach kommt die Belastung von 30 Spieltagen auf die Mädels zu?“, fragt sich der Trainer und ergänzt: „Wie das funktionieren soll, weiß ich nicht. Wie sollen die Mädels das wegstecken?“
Er sieht sich auch selbst in der Zwickmühle. Einerseits sollen die Spielerinnen fit in die Saison gehen, andererseits darf er sie in der Vorbereitung auch nicht überlasten, sonst riskiert er Verletzungen. „Es ist schwer, die Belastung zu steuern“, sagt Lang und fügt an: „Eine solche Situation gab es bisher ja noch nicht.“