Die Lahnsteiner Oldies, einige von ihnen haben bereits mehr als stolze 50 Lenze auf dem Buckel, mussten quasi ohne Aufwärmphase spielen. Nicht nur wegen der Corona-Pandemie und der speziellen Situation der noch fertig zu sanierenden Halle des Schulzentrums am Oberheckerweg, sondern auch, weil Teile der Mannschaft im dichten Verkehr erst zehn Minuten vor dem ersten Ballwechsel in Ensdorf ankamen. Da überraschte es nicht, dass der erste Durchgang mit 25:12 ebenso deutlich wie schnell an die Saarländer ging. „Wir hatten ja seit einem halben Jahr keine Hand am Ball“, war Siefert von den Anlaufschwierigkeiten nicht überrascht.
Doch wer in der Folge einen Saarlouiser Spaziergang erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Der VCL fing sich und trug gegen stark blockende Gastgeber zu einem munteren Schlagabtausch bei. Nach dem mit 21:25 verlorenen zweiten Abschnitt schnupperten die Gäste von der Flussmündung später an einem Satzgewinn, doch zwei individuelle Fehler auf Lahnsteiner Seite, die Siefert auf mangelnde Spielpraxis zurückführt, besiegelten den ersten Verlust der Spielzeit.
„Selbst in Notbesetzung und mit etwas Training ist etwas drin. Wir werden konkurrenzfähig sein“, sieht Siefert mittelfristig keineswegs schwarz für den VCL, der in den vergangenen Jahren regelmäßig in der Regionalliga und der Spitze der Oberliga vertreten war. Fortan aber müssen sie Ansprüche bei Lahnsteins Baggerern und Pritschern merklich heruntergeschraubt werden. „Für uns gilt es, uns in etwa auf dem Niveau der jüngeren Vergangenheit weiter zu bewegen. Wir werden zwar alle nicht jünger, aber im Kern spielen wir ja bereits seit 20 Jahren zusammen. Unsere intensive Nachwuchsarbeit mit rund 180 Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Gruppen verspricht für due kommenden Jahre einiges. Es gilt eine neue verschworene Mannschaft aufzubauen. Volleyball in Lahnstein hat Zukunft.“
VC Lahnstein: Deusner, Herold, Reichelt, Müller, Krause, Siefert.
An diesem Samstag steht bereits das nächste Oberliga-Punktspiel an. Ab 19 Uhr gastiert der VCL in Boppard beim ambitionierten Lokalrivalen TV Bad Salzig – vermutlich in personell wesentlich besserer Besetzung als unlängst bei der Saisonpremiere in Saarlouis.