Die 51-Jährige aus Hünfelden (Kreis Limburg-Weilburg) war am Samstag gegen 23 Uhr auf der B 417 von Wiesbaden in Richrung Limburg unterwegs, als ihr Wagen auf der glatten Straße zwischen Mensfelden und Linter auf die Gegenfahrbahn schleuderte. Der BMW prallte dort mit dem Audi eines 23-Jährigen aus Katzenelnbogen (Rhein-Lahn-Kreis) zusammen. Die Frau verstarb noch an der Unfallstelle, ihr 25-jähriger Sohn sowie der Fahrer des entgegenkommenden Wagens wurden bei dem Unfall leicht verletzt.
In den Mittagsstunden waren im Kreis Bad Kreuznach zwei Autos kollidiert, hier wurden drei Menschen schwer verletzt. Ein junger Mann aus dem Kreis Bad Kreuznach hatte auf der nur teilweise geräumten Landesstraße 184 zwischen Schneppenbach und Woppenroth mit seinem Smart die Kontrolle verloren. Der Kleinwagen kam ins Schleudern und stieß frontal mit einem entgegenkommenden Pkw zusammen. Der Mann und seine schwangere Frau in dem Smart erlitten ebenso schwere Verletzungen wie der Fahrer des entgegenkommen Autos. Beide Wagen wurden durch die Wucht des Aufpralls in den Straßengraben geschleudert. Die Landstraße war für mehr als zwei Stunden voll gesperrt. In Bad Kreuznach wurde ein 22-Jähriger leicht verletzt, als er auf der Hüffelsheimer Straße ins Schleudern geriet und mit einem am Straßenrand geparkten Kleinbus kollidierte.
„Schleuderübungen“ von Fahranfänger gehen schief
Bei einem Unfall in Bad Marienberg kam zur glatten Straße auch noch Alkoholisierung. Im Stadtteil Langenbach hatte ein 28-Jähriger ein Auto überholt, das für seinen Geschmack auf der schneeglatten Straße zu langsam fuhr. Allerdings kam dem Mann während des Überholvorgangs ein Auto entgegen, beide Fahrzeuge konnten nicht mehr bremsen. Die Fahrerin (54) im entgegenkommenden Wagen wurde leicht verletzt, beim Unfallverursacher stellte die Polizei einen Promillewert knapp über 0,8 fest. Den dämlichsten Schneeunfall kan ein Fahranfänger in Idar-Oberstein für sich reklamieren: Er machte auf der geschlossenen Schneedecke auf dem Festplatz Schleuderübungen. Der Wagen schleuderte wirklich – gegen einen Stromkasten. 9000 Euro Schaden.
Er blieb aber unverletzt wie die meisten Autofahrer bei Dutzenden Unfällen im Land. In Hüffelsheim (Kreis Bad Kreuznach) etwa war das Auto einer 21 Jahre alte Fahrerin umgekippt, nachdem sie mit dem Kleinwagen von der Straße abgekommen und in den Graben gerutscht war. Die Frau konnte sich aber unverletzt befreien.
Verkehrsbehinderungen
Der Wintereinbruch hatte auch zu zum Teil erheblichen Verkehrsbehinderungen geführt. Auf der A3 im Westerwald staute sich der Verkehr bei Ransbach-Baumbach stundenlang. In Linz war die L 256 am Krankenhaus am Samstagmorgen spiegelglatt und zeitweise aufgrund von mehreren querstehenden LKWs nicht mehr passierbar. Die L 251 in Richtung St. Katharinen musste fast ganztägig gesperrt werden. Winterglätte und umgestürzte Bäume ließen ein gefahrloses Befahren nicht zu. Auf der L 270 bei Krunkel blieben drei Lkw in der Steigung liegen. Ein Räumfahrzeug der Straßenmeisterei Altenkirchen konnte aber die Straße räumen, die Lkw konnten wieder fahren und ein größeres Verkehrschaos war abgewendet.
Bäume stürzen unter Schneelast um
Die Polizei berichtete auch vielerorts von abbrechenden Ästen und umstürzenden Bäumen. Entsprechende Meldungen gab es etwa von der L239 bei Dalberg und aus Stromberg und im Kreis Birkenfeld aus der besonders betroffenen VG Herrstein. Entwurzelte Bäume und abgebrochene Äste meldete auch die Polizei im Westerwald. Die Zufahrtsstraße zwischen Reuschenbach und der Westerwaldklinik musste wegen Windbruchs voll gesperrt werden. In Hausen krachte ein Baum in eine Stromleitung, so dass dort kurzfristig der Strom ausgefallen war.
Stromausfälle wurden auch aus der Eifel gemeldet, betroffen waren vor allem kleine Ortschaften um Kyllburg und Neuerburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm), sagte ein Sprecher. In Kyllburg hatte sich zudem wegen umgestürzter Bäume ein Zug festgefahren. Die Feuerwehr musste den Zug freischneiden – dann konnte er mit rund 40 Passagieren in den Bahnhof rollen.
Die Polizei in Cochem berichtete wegen starken Schneefalls von mehr als 20 Einsätzen am Samstag. Autos rutschten auch dort in Straßengräben, ein voll besetzter Reisebus fuhrt sich auf der Landesstraße 100 fest, einige Straßen mussten wegen des Wetters gesperrt werden. Bei den Unfällen seien aber keine Personen verletzt worden. Der Sachschaden blieb zudem meist gering.
Auf Facebook posteten Leser unserer Zeitung unbeschwerte Fotos der weißen Pracht:
In Wirges im Westerwald. Auf der Autobahn 48 vor dem Dreieck Vulkaneifel am Samstagvormittag. In Cochem. In Bitzen. In Großholbach. In Niederdürenbach. In Beulich im Hunsrück. In Windhagen. In Mayen (mit Marc, Christina und Schneemann). Vor der Genovevaburg in Mayen. Bei Trier. Bei Trier. Bei Trier. Von Selina De Geijter, Kirn Wickenroth im Hunsrück. Weierbach. Idar-Oberstein. Weierbach. Leisel. Bad Kreuznach. Veitsrodt. Hammerstein. Siesbach. Bruchweiler. Mittelbollenbach. Leisel. Kirchenbollenbach. Eltville. Hundsangen. Hunsangen. Hundsangen. Hundsangen. Buch, Hunsrück. Bad Marienberg - Westerwald. Hergenfeld. Wirges, Westerwald. Lahnstein. Schloss Monrepos. Kail. "Nature is a Painter" Guckheim.
(flu/dpa)