Rheinlandliga HSG Bad Ems/Bannberscheid - HSC Schweich 27:23
Umstellung auf 5:1 in der Deckung bringt den Sieg - HSG Bad Ems/Bannberscheid schlägt auch Schweich
Da kann sich Schweichs Till Monzel strecken, wie er will: Gegen die kernigen Rückraumwürfe von Florian Heß war für die Gäste am frühen Sonntagabend kein Kraut gewachsen. Foto: René Weiss
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Siershahn. Drittes Saisonspiel in der Handball-Rheinlandliga, dritter Sieg: Die HSG Bad Ems/Bannberscheid legte nach den beiden klaren Auftakterfolgen über Bassenheim und Welling auch gegen den HSC Schweich, einen Gegner den Trainer Veit Waldgenbach auf Augenhöhe mit seinem Team sieht, nach und setzte sich in der Siershahner Overberghalle mit 27:23 (13:14) durch. „Die Mannschaft hat taktisch hervorragend gespielt“, freute sich Waldgenbach.

Das galt zumindest ab der zwölften Minute. Eigentlich ist der neue HSG-Coach ein Verfechter der 6:0-Deckung, in der die Kombinierten die bisherigen 180 Saisonminuten inklusive Pokal bewältigt hatten. Wohl dem, der aber noch über eine andere Variante verfügt und diese von jetzt auf gleich aus dem Ärmel schütteln kann. Elf Minuten waren in Siershahn gespielt, die Schweicher führten mit 9:3, als Waldgenbach von der Bank aus verbal eingriff: „5:1-Abwehr.“ Fabian Hering rückte auf die vorgezogene Position und machte seinen Job mit fleißiger Laufarbeit und großem Einsatz tadellos. „Diese Umstellung hat uns aus dem Tritt gebracht“, merkte auch der Schweicher Trainer Andreas Rosch an. „Das war vom Bannberscheider Trainer eine super Entscheidung, aber leider schlecht für uns.“

Gegen diese Formation fiel den Gästen von der Mosel nicht mehr viel ein. Elf Minuten hatten sie für ihre ersten neun Tore benötigt, derer 35 für die nächsten neun – alleine schon diese Zahlen machen deutlich, wie die Partie verlief. Beim 11:11 durch Maximilian Baldus' Siebenmeter (24.) kompensierten die Kombinierten den Fehlstart endgültig, zu dem auch HSC-Schlussmann Fabian Reich mit guten Paraden eingangs beigetragen hatte. Gefühlt wendete sich das Blatt bereits ausgangs des ersten Abschnitts, es dauerte jedoch bis zur 37. Minute, dass die Einheimischen erstmals in Führung gingen. Florian Heß, mit seinen Knallern aus dem linken Rückraum über 60 Minuten ein wesentlicher Faktor im Spiel, markierte das 16:15. „Wir haben es im Angriff stark gelöst, geduldig gespielt und einen weiteren Schritt in eine gute Richtung gemacht. Für die Zuschauer war es vielleicht nicht schön, aber wir spielten effektiv“, gab Trainer Waldgenbach zu Protokoll. Als der Angriff mehr Sicherheit erlang hatte, klappten auch die Spielzüge. Szenenapplaus ernteten die Westerwälder und Kreisstädter, als der Kroate Ivan Trebotic Kreisläufer Sven Boinski in Szene setzte und der mit dem 19:16 den Vorsprung auf drei Treffer erhöhte. Die von Waldgenbach angesprochene Geduld ging seinem Team auffallend häufig im Gegenstoß verloren. Hier scheiterten Frank Schaust und Co. wiederholt an HSC-Schlussmann Reich, der sich in der Endphase als großer Sportsmann hervortat. Beim Stand von 24:21 für Bannberscheid korrigierte er die Einwurfentscheidung der Unparteiischen zu Ungunsten seines Teams. „So etwas gibt es im Sport heute leider viel zu selten“, zog Andreas Rosch den Hut vor seinem Keeper. Überhaupt war Rosch guten Mutes: „Ich bin trotz der Niederlage zufrieden mit meinem Team. Auch ohne drei kurzfristig ausgefallene Stammspieler haben wir eine gute Leistung gezeigt.“ Er musste einfach anerkennen, dass das zweite Abwehrsystem des Gegners an diesem Tag einfach besser funktionierte als das eigentlich bewährte.

Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, M. Berges – Maximilian Baldus (2/1), Martin Baldus (2/1), F. Schaust (1), S. Berges, Junker (3), Hering (1), Oster, Trebotic (6), Manns (3), Mathias Baldus (2), Boinski (1), Heß (6).

Schweich: Reich – Quary (1), Müller, Mangold (3), Monzel, Herz (6), Peters (2), Nerling (1), Rohr (6/4), Karrenbauer (2).

Schiedsrichter: Horst Häring/Volker Knopp (Bassenheim/Vallendar).

Siebenmeter: 4/4:2/2. Zeitstrafen: 0:0 – Zuschauer: 180.

Spielfilm: 0:2, 1:5, 3:9, 7:9, 11:11, 13:14 – 16:15, 22:17, 22:20, 25:21, 27:23.

Nächste Aufgabe für die HSG Bad Ems/Bannberscheid: am Sonntag, 15. Oktober, 17 Uhr, beim SV Urmitz.

Von unserem Mitarbeiter René Weiss