Die zentralen Kritikpunkte sind:
AMTSFÜHRUNG: Mehrere Priester warfen dem Bischof bereits 2010 einen autoritären Kurs vor. In ihrem Schreiben soll von „klerikalem Dünkel“, vom „Abtauchen der Kirchenleute“ und von „selbstverliebten Ritualen“ die Rede gewesen sein. Auch Ende August 2013 wendeten sich Gläubige gegen den Führungsstil von Tebartz-van Elst: Frankfurter Katholiken sprachen in einem offenen Protestbrief von einer Vertrauenskrise.
BISCHOFSRESIDENZ: Unter enormen Druck geriet der Bischof wegen seines millionenteuren Amtssitzes. Im Dezember 2010 waren die Um- und Neubaukosten noch offiziell mit 5,5 Millionen Euro beziffert worden. Mittlerweile geht es um eine Summe von mindestens 31 Millionen Euro – und der Geistliche wird wegen angeblicher Prunksucht angeprangert. Eine von der Deutschen Bischofskonferenz berufene Kommission begann im Oktober 2013 mit der Untersuchung der Kostenexplosion und legte den Bericht Anfang März im Vatikan vor.
STRAFANTRAG: Auch die Justiz ermittelte gegen den Bischof. Die Hamburger Staatsanwaltschaft beantragte einen Strafbefehl gegen Tebartz-van Elst. Vorwurf: Der Bischof gab im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien eine falsche eidesstattliche Erklärung ab. Das Verfahren wurde gegen Zahlung von 20 000 Euro eingestellt. Laut Staatsanwaltschaft räumte der Kirchenmann die falschen Angaben ein. Die Limburger Ermittlungsbehörde prüft seit Monaten, ob sie ein Verfahren wegen Untreue gegen ihn einleitet.
REAKTION DES BISCHOFS: Es gibt nicht viele Äußerungen von Tebartz-van Elst. Die erste Woge des offenen Protestes im August 2013 versuchte er mit einem Brief zu glätten, in dem er um Vertrauen bittet und Fehler einräumt. „Rückblickend gibt es Dinge, die ich anders angehen würde“, erklärte er. Zu den Verschwendungsvorwürfen sagte er später: „Wer mich kennt, weiß, dass ich keinen pompösen Lebensstil brauche.“ Man solle nicht den Stab über ihn brechen.