Handball-Oberliga HV Vallendar verliert in Zweibrücken mit 29:32
TV 05 Mülheim feiert erfolgreiche Heimpremiere - HV Vallendar verliert
Unwiderstehlich kommt der Mülheimer Julian Vogt (am Ball) angeflogen – der Handballer des TV 05 war im Heimspiel gegen die HSG Völklingen mit zehn Toren bester Schütze beim 29:24-Erfolg seiner Mannschaft.
Heil

Mülheim/Vallendar. Im zweiten Saisonspiel in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ist für den HV Vallendar die nächste Überraschung ausgeblieben: In Zweibrücken gab's für den HVV eine Niederlage. Derweil hat der TV 05 Mülheim in seinem ersten Saisonheimspiel einen Sieg eingefahren: Gegen Völklingen gewann der TV mit 29:24.

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TV 05 Mülheim. HSG Völklingen 29:24 (14:13)

Der TV 05 Mülheim hat sich für die Auftaktniederlage in der Handball- Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar erfolgreich rehabilitiert und vor eigenem Publikum den ersten Saisonsieg eingefahren. Mit 29:24 (14:13) bezwang die Mannschaft von Trainer Hilmar Bjarnason dank eines furiosen Schlussspurtes die HSG Völklingen, die ihre zweite Niederlage erlebte.

250 Zuschauer sahen im ersten Heimspiel der Saison eine spannende Partie, in der bis neun Minuten vor dem Ende insgesamt acht Mal die Führung wechselte. Die Saarländer eröffneten die Partie mit dem Führungstreffer nach 38 Sekunden. Mülheim konterte durch zwei Treffer von Torjäger Max Zerwas, das erste Tor vom Rückraumakteur fiel per Siebenmeter. Bis zum 7:7 (19.) ging es munter hin und her, dann erwischte der TV 05 den besseren Lauf. Ein Siebenmeter des besten Torschützen an diesem Tage, Julian Vogt, sowie zwei weitere Zerwas-Tore stellten die Anzeigetafel auf 10:7 (23.). Mülheim nahm die Führung danach mit in die Pause, auch wenn die HSG wieder verkürzen konnte.

Der zweite Durchgang glich der ersten Hälfte, die Teams lieferten sich eine hart umkämpfte Partie. Über 14:14 (32.), 16:16 (35.) und 18:18 (41.) ging es im Gleichschritt. Die Saarländer, angeführt vom starken Torhüter Andrej Kessler, holten sich die Führung zurück, was Bjarnason umgehend mit einer Auszeit beantwortete. Die HSG behielt leichte Vorteile und traf in der 51. Minute zum 23:24. Dass es der letzte Völklinger Treffer bleiben sollte, war noch nicht ansatzweise zu erahnen.

Mülheim trat aber plötzlich mit einer veränderten Körpersprache auf, die Zuschauer brachten die nötige Unterstützung, und die Abwehr um den guten Torhüter Tobias Zelter agierte fortan fehlerfrei. Rechtsaußen Martin Langen glich die Partie aus, Zerwas brachte kurz darauf die Führung zurück, die nicht mehr abgegeben werden sollte. Die Hausherren spielten sich in einen Rausch, Lukas Helf steuerte zwei wichtige Treffer in der Schlussphase bei. Sechs Mülheimer Tore nach Gang beendeten so eine zuvor 51 Minuten lang spannende Partie.

„Erst einmal muss ich dem Gegner ein Lob aussprechen. Nach der Videoanalyse vor dem Spiel wusste ich, dass es schwer werden würde. Völklingen hat eine junge, sehr dynamische Mannschaft. Wir haben 50 Minuten gut gekämpft und dann auch noch zehn Minuten sehr gut gespielt. Im ersten Durchgang haben wir drei, vier unglückliche Tore kassiert und auch vorne zwei, drei Chancen leichtfertig vergeben. Die Halbzeitführung hätte etwas höher ausfallen können. So wurde es richtig eng, aber in der entscheidenden Phase waren wir hellwach“, freute sich Bjarnason.

TV 05 Mülheim: Zelter, Winkel; Langen (3), Helf (3), Zerwas (8/2), Vogt (10/5), Glaubez, Becker, Hommen, Freimuth, Nauroth, Schwenzer (4), Dahmen (1).

SV Zweibrücken – HV Vallendar 32:29 (17:14)

Nach dem Auftakterfolg gegen Drittligaabsteiger VTV Mundenheim gab's für Vallendar in Zweibrücken nach gutem Start die erste Saisonniederlage. Die Mannschaft von Trainer Christoph Barthel zeigte sich in der Rosenstadt zu Beginn ähnlich couragiert wie in der Vorwoche und mit Selbstbewusstsein. Philipp Woods traf per Siebenmeter zur 1:0-Führung, Zweibrücken zog nach. So sollte es durch die ersten 25 Minuten der Partie gehen. Über 2:2 (6.), 4:4 (9.), 8:8 (16.) bis hin zum 12:12 (21.) glichen die Hausherren stets die Vallendarer Führung wieder aus. Der HVV war die etwas bessere Mannschaft, verpasste eine höhere Führung aber auch, da Woods nach zwei verwandelten Siebenmetern zweimal von der Linie scheiterte.

Ab der 22. Minute fing sich das Blatt an zu wenden. Zunächst kam Zweibrücken durch ihren mit zehn Feldtoren treffsichersten Akteur Niklas Bayer zum 12:12-Ausgleich. Juniorennationalspieler Marc-Robin Eisel besorgte im Anschluss die erste Führung für den letztjährigen Drittligisten. Moritz Gutfrucht glich diese noch einmal aus, doch nach dem 14:14 (25.) verabschiedete sich der HVV gedanklich schon einmal in die Halbzeitpause. Der SV 64 traf dreimal in Folge vor dem Seitenwechsel, zwei weitere Male direkt danach, und Zweibrücken führte 19:14.

„Das Ende der ersten Hälfte und die erste Viertelstunde im zweiten Durchgang haben wir total verschlafen. Wir waren im Angriff zu undiszipliniert und in der Abwehr zu nachlässig. Zweibrücken hat dies unglaublich gut ausgenutzt und war sehr effektiv. Zum Teil war es also unser eigenes Unvermögen, auf der anderen Seite aber einfach auch ein enorm starker Gegner“, erklärte Barthel.

Zweibrücken setzte sich deutlich bis zum 30:19 (47.) ab, die Partie war entschieden. Der HVV zeigte danach aber Moral und viel Kampfgeist. Spannend wurde es nicht mehr, aber Vallendar verkürzte den Rückstand von zwischenzeitlich elf Treffern auf nur noch drei Tore. Kapitän Oliver Lohner und Christian Offermann trafen noch in der Schlussminute.

„Zweibrücken war noch einmal ein schwierigerer Gegner als Mundenheim zum Auftakt. Im Rückraum haben die immer wieder gute Lösungen präsentiert und uns vor Probleme gestellt. Positiv ist, dass wir uns nicht ergeben und in den letzten Spielminuten Charakter gezeigt haben. Diese Niederlage müssen wir abhaken und uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren“, sagte HVV-Trainer Barthel nach der Partie.

Vallendar: Burgard, Boinski; Hertz (3/2), Baldus (6), Lohner (5), Busse (3), Schaub, Strüder, Gutfrucht (5), Offermann (3), Woods (3/2), Schleier, Meder (1).

Von unserem Mitarbeiter

Lutz Klattenberg