Koblenz
TuS winkt der größte Erfolg der Vereinsgeschichte

Erinnerung an einen großen Moment: Im Oktober 2008 verpasste die TuS dem FCK ein 5:0, eines der Tore erzielte Emmanuel Krontiris (links).

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Koblenz - Es ist gerade einmal zwei Jahre her und kommt einem fast schon vor wie eine Ewigkeit: Die Rede ist vom 5. Oktober 2008, als TuS Koblenz den 1. FC Kaiserslautern mit sage und schreibe 5:0 aus dem Stadion Oberwerth schoss.

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Von unserem Redakteur Sven Sabock

Koblenz – Es ist gerade einmal zwei Jahre her und kommt einem fast schon vor wie eine Ewigkeit: Die Rede ist vom 5. Oktober 2008, als TuS Koblenz den 1. FC Kaiserslautern mit sage und schreibe 5:0 aus dem Stadion Oberwerth schoss.

An einem Tag, an dem den Koblenzern alles und dem FCK praktisch nichts gelang, erzielte ein gewisser Matthew Taylor drei Tore, den Rest erledigten Matej Mavric und Emmanuel Krontiris. Auch wenn im Fußball und noch dazu im Pokal vieles möglich ist, erscheint dieses Ergebnis heute, am 21. Dezember 2010, nahezu unmöglich. Zu sehr haben sich inzwischen die Wege der beiden damaligen Zweitligisten getrennt, sind die über Jahrzehnte zementierten Kräfteverhältnisse wiederhergestellt. Hier der Drittligist, der sich bislang mehr als wacker hält, dort die scheinbar übermächtigen „Roten Teufel“, die gerade erst am Samstag bei Werder Bremen mit 2:1 triumphiert haben.

Sander glaubt an die Chance

Aber eben diese Gegensätze machen bekanntlich den besonderen Reiz des Pokals aus. Wenn der Kleine gegen den Großen über sich hinauswächst und von den Zuschauern zu einer Überraschung oder gar einer Sensation getrieben wird. Das hat jüngst in Koblenz bereits beim 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf geklappt, das anschließende 2:1 gegen Hertha BSC wurde durch das 61-Meter-Tor von Michael Stahl gekrönt. „Wir müssen es schaffen, diese Atmosphäre aufzusaugen“, fordert Trainer Petrik Sander, „die Zuschauer werden jeden Einwurf beklatschen.“

Ein Erfolg heute um 19 Uhr gegen den 1. FC Kaiserslautern wäre schlicht und ergreifend der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Ganz so hoch will Sander die Sache freilich nicht hängen, es ist dem Trainer aber deutlich anzumerken, dass er an den nächsten Pokal-Coup glaubt. „Die Klassenzugehörigkeit ist zweitrangig“, erklärt der Coach, „in einem Spiel über 90 oder 120 Minuten können wir jedem Gegner Paroli bieten.“

Nebenbei könnten die Koblenzer auch die vergangenen sechs Monate abrunden, in denen es dem Fußballlehrer gelungen ist, den Abstieg aus der Zweiten Liga als Chance zu nutzen und dem Verein eine neue Identität zu geben. Die TuS als bodenständiger, sympathischer Verein, dem kurz vor Weihnachten noch einmal eine große Bühne geboten wird. „Die Spieler sollen das Ganze als Belohnung sehen“, sagt Sander.

Rasen grün, Ränge geräumt

Um diese Chance zu nutzen, bieten die Koblenzer auch dem Winter die Stirn. Im Stadion Oberwerth wird eifrig Schnee geschippt, zudem läuft die Rasenheizung auf Hochtouren. „Das Spiel wird definitiv stattfinden“, stellte TuS-Geschäftsführer Wolfgang Loos am Nachmittag fest. Sanders Elf konnte am Abend sogar das Abschlusstraining auf grünem Geläuf absolvieren. Weil sich in den vergangenen Tagen keiner seiner Akteure krankgemeldet hat, wird der Coach auch nicht lange über der Aufstellung grübeln müssen. Vermutlich läuft jene Elf auf, die zuletzt gegen Aalen 1:0 gewonnen hat. Also mit Kapitän Dennis Brinkmann, der trotz Gelb-Rot in der Meisterschaft im Pokal mitmischen darf. Und mit Manuel Hornig auf der Bank, der auf einen Kurzeinsatz gegen seinen Ex-Klub hofft.

Über die Schwächen des Gegners schweigt Sander ebenso wie zur eigenen Taktik, wohlwissend, dass solch ein Pokal-Kampf vor allem von der Leidenschaft bestimmt wird. Sanders Motto des Abends: „Wir dürfen uns nicht in die Hose machen.“