Immendorf
TuS gibt sich in Immendorf keine Blöße

Auf ihn freuten sich die Fußballfans in Immendorf besonders: Tor-des-Monats-Schütze Michael Stahl (hinten) gelang gegen den Bezirksligisten allerdings kein Treffer, dennoch setzte sich die TuS mit 7:1 durch.

Thomas Frey

Immendorf. Im Pokal ist bekanntlich vieles möglich, aber so einfach lässt sich ein Vier-Klassen-Unterschied dann doch nicht verheimlichen. Beim 1:7 gegen TuS Koblenz wehrte sich Bezirksligist TuS Immendorf so lange die Kräfte reichten, war aber unter dem Strich chancenlos.

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Immendorf. Im Pokal ist bekanntlich vieles möglich, aber so einfach lässt sich ein Vier-Klassen-Unterschied dann doch nicht verheimlichen. Beim 1:7 gegen TuS Koblenz wehrte sich Bezirksligist TuS Immendorf so lange die Kräfte reichten, war aber unter dem Strich chancenlos.

Weil die Profis von Trainer Petrik Sander von der ersten Minute an das Tempo hoch hielten, blieb der Traum von der Sensation für die wackeren Immendorfer unerfüllt. Nach dem frühen 0:1 durch Johannes Rahn (10.) erhöhte der Angreifer in der 43. Minute auf 0:2, nach dem 0:3 durch Marcus Steegmann war die Sache praktisch schon zur Halbzeit entschieden.

Die klaren Verhältnisse auf dem Platz trübten indes nicht die Volksfest-Stimmung im Höhenstadtteil. Der TuS Immendorf hatte nahezu den kompletten Verein als Helfer mobilisiert, rund 1000 Zuschauer bildeten den passenden Rahmen zum Duell des David gegen den Goliath. Und trotz der Niederlage gab's für die Hausherren Grund zum Jubeln: In der 48. Minute nickte Mittelfeldmann Mike Roeder nach einem Freistoß zum zwischenzeitlichen 1:3 ein, mit dem Treffer belohnte sich die Elf von Trainer Robby Brace für ihr engagiertes Auftreten. „Kompliment ans Team, wir haben gut dagegengehalten“, so Brace, „ich hatte vor dem Spiel ein bisschen befürchtet, dass wir zweistellig verlieren.“

Chancen im Minutentakt

Klar, dass die Gastgeber ansonsten weitgehend in der Defensive gefordert waren. Mit zwei Viererketten wollte Brace den Drittligisten halbwegs vom Tor fernhalten, was sich aber als echte Herausforderung darstellte. Die TuS kam praktisch im Minutentakt vor das Gehäuse der Rot-Weißen, bei denen Torwart Jannis Wissfeld dafür sorgte, dass sich das Ergebnis im Rahmen hielt. Gleich mehrfach war der Schlussmann als Retter in höchster Not gefordert, zudem ließen die Profis häufig die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen.

Dennoch konnte sich Sander an seinem 50. Geburtstag neben einem Ständchen von der Mannschaft auch einem soliden Vortrag der Blau-Schwarzen erfreuen. Um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, war der Drittligist bis auf Dennis Brinkmann und Lukas Nottbeck in Bestbesetzung aufgelaufen, zudem durfte Andre Weis für den grippegeschwächten Dieter Paucken zwischen die Pfosten. Die Koblenzer Nummer zwei blieb indes nahezu ohne Beschäftigung, zumal bei den Immendorfern nach der Pause zusehends die Kräfte schwanden. Der Geist war willig, aber für einen zweiten Treffer reichte es nicht.

Auch Lars Bender trifft

Stattdessen erhöhte Rahn in der 52. Minute mit seinem dritten Treffer auf 1:4, zehn Minuten später demonstrierte Lars Bender nach schönem Zuspiel von Michael Stahl, dass er ebenfalls über Torjäger-Qualitäten verfügt und schob zum 1:5 ein. Doch damit nicht genug: In der 78. Minute versenkte Christian Pospischil einen Foulelfmeter souverän zum 1:6. Drei Minuten später sorgte der eingewechselte Tobias Bauer für das 1:7, die Dominanz drückte sich am Ende auch in Toren aus.

Die Mission der Koblenzer war erfüllt, der souverän herausgespielte Pokalsieg unter Dach und Fach. Mit Blick auf das anstehende Meisterschaftsspiel beim FC Bayern München II durften Rahn und Steegmann nach einer Stunde zum Duschen. Beide werden am Samstag einmal mehr als potenzielle Torschützen gebraucht, zumal der Einsatz von Massimo Cannizzaro (Oberschenkelprobleme) nach wie vor fraglich ist. „Wir haben getan, was nötig war“, fasste Petrik Sander die 90 Minuten zusammen, „ich hätte mir allerdings gewünscht, dass wir früher alles klar machen.“

Sven Sabock