Leverkusen
Tuchels Joker schocken Bayer
dpa

Leverkusen - Die höchst erstaunlichen Mainzer sind wieder vorn. Mit dem verdienten 1:0 im Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen eroberten die 05er die Tabellenführung zurück. Die erste Saisonniederlage, das 0:1 gegen den HSV, hat beim Rekordstarter FSV Mainz 05 offenbar keine nachhaltigen Spuren hinterlassen.

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Von unserem Redakteur Stefan Kieffer

Leverkusen – Die höchst erstaunlichen Mainzer sind wieder vorn. Mit dem verdienten 1:0 im Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen eroberten die 05er die Tabellenführung zurück.

Die erste Saisonniederlage, das 0:1 gegen den HSV, hat beim Rekordstarter FSV Mainz 05 offenbar keine nachhaltigen Spuren hinterlassen. Im Auswärtsspiel beim nächsten Verfolger Bayer Leverkusen feierten die 05er mit 1:0 den achten Sieg im neunten Spiel und setzten sich wieder an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga.

Der Mann, um den es vor der Partie die meisten Schlagzeilen gegeben hatte, spielte zunächst gar nicht mit. 05-Edeltalent Andre Schürrle, der zur kommenden Saison nach Leverkusen wechseln wird, sah die ersten 67 Minuten von draußen, spielte aber nach seiner Einwechslung eine ganz entscheidenden Rolle.

Mit einer Mittelfeldraute und den beiden Spitzen Sami Allagui und Adam Szalai hatte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel eine nominell offensive Grundordnung gewählt. Doch die ersten 20 Minuten gehörten den Leverkusenern, die zwar das Mittelfeld dominierten, bereits nach 13 Minuten vier Eckstöße herausgeholt hatten, aber echte Torgefahr nicht entwickelten.

Ein Kopfball von Simon Rolfes (13.), den 05-Torwart Christian Wetklo sicher abfing, und ein 17-Meter-Schuss von Sidney Sam, der knapp vorbeistrich (16.), waren die ersten Höhepunkte einer von gegenseitigem Respekt geprägten Partie.

Als Eren Derdiyok nach einer Freistoßflanke von Daniel Schwaab am langen Eck vorbeiköpfte (21.), hatten die Gastgeber ihr Offensiv-Pulver fürs erste verschossen, und die Mainzer kamen. Auf der Gegenseite hatte Szalai den Führungstreffer auf dem Fuß, als er Allaguis Vorlage frei vor Nationalkeeper Rene Adler übers Tor scherbelte (24.).

Allmählich trauten sich auch die Gäste nach vorn; Rechtsverteidiger Niko Bungert dribbelte bis in den Bayer-Strafraum, wusste dann aber nicht, wohin mit dem Ball. Er schob ihn einem Leverkusener in die Füße (30.). Genau 35 Minuten waren gespielt, als der bis dahin unauffällige Lewis Holtby den ersten Eckball für die Mainzer trat. Szalais Kopfball bereitete Bayer-Torwart Adler leichte Probleme.

Dann kam Schürrle. Zwei Minuten war der künftige Nationalspieler auf dem Platz, als er dem mit ihm eingewechselten Andreas Ivanschitz zum Tor des Tages servierte. Die Vorarbeit hatte der agile Allagui mit einer Balleroberung vor dem Strafraum geleistet.

Die Bayer-Schlussoffensive brachte noch zwei Chancen; Derdiyok traf auf die Latte (79.), Manuel Friedrich köpfte am Pfosten vorbei (85.). Gegen abgeklärte Mainzer war das zu wenig. „Die machen das gut, da gibt's nix“, lobte Friedrich seinen Ex-Klub. 05-Präsident Harald Strutz schwärmte schon vom Spiel nächste Woche gegen Dortmund und dem Wiedersehen mit Ex-Trainer Jürgen Klopp: „Das wird auch emotional das absolute Top-Spiel.“