Mainz – Auch mit 14 Punkten Vorsprung und einer bislang herausragenden Saisonbilanz in der Fußball-Bundesliga sieht Trainer Thomas Tuchel den Tabellenzweiten FSV Mainz 05 im letzten Heimspiel der Vorrunde am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den Liga-15. FC Schalke 04 nicht in der Favoritenrolle.
„Trotz der aktuellen Situation ist diese Paarung auf Jahre hinaus das Duell David gegen Goliath. Aber Schalke kann sich darauf gefasst machen, dass wir eine Schleuder dabei haben“, sagte der 37-Jährige, der mit den 05ern in 2010 die drittbeste Punktausbeute aller Erstligisten aufweisen kann.
„Wir wollen uns dafür aber nicht entschuldigen. Auch nicht dafür, dass alle denken, es herrsche verkehrte Welt. Und es dürfte niemanden überraschen, dass wir alles daransetzen werden, wieder zu gewinnen, betonte Tuchel, der unter der Woche stets um 17.00 Uhr unter Flutlicht hatte trainieren lassen, um “unseren Biorhythmus„ an die Anstoßzeit anzupassen.
Am Freitag beschränkte sich die Einheit auf regenerative Inhalte. “Denn wir werden viel Power und Entschlossenheit brauchen. Mit der zuletzt kompakten Defensive und dem Torhüter hat Schalke ein echtes Pfund, das es ausspielen kann„, sagte der FSV-Coach, der sich keine spezielle Strategie für das Schalker Offensiv-Duo Raul und Huntelaar zurechtgelegt hat.
“Wir werden ihnen begegnen wie allen anderen Schlüsselspielern auch. Bisher haben wir dann immer auf sehr beruhigende Art und Weise Lösungen gefunden„, erklärte Tuchel, der gegen die zuletzt auswärts viermal hintereinander sieglosen Schalker wieder auf seine Mittelfeldspieler Marco Caligiuri und Eugen Polanski zurückgreifen kann. “Durch ihre kurze Verletzungszeit sind sie praktisch sofort wieder einsatzfähig und haben sogar noch an Frische dazugewonnen„, meinte Tuchel, der beim 1:2 in Frankfurt auf die Leistungsträger verzichten musste. Ersetzen muss Tuchel dafür den gelbgesperrten Radoslav Zabavnik, für den Florian Heller in die Vierer-Abwehrkette rücken wird.
Ob Leihspieler Lewis Holtby beim Wiedersehen mit seinem Stammverein von Beginn an dabei sein wird, ließ abermals Tuchel offen. “Auch wenn der Anreiz für ihn gegen seinen früheren Club groß ist, darf dieser nicht den Hauptteil seiner Motivation ausmachen. Er muss konzentriert sein„, betonte Tuchel.
Der 05-Coach sitzt am Sonntag zum 50. Mal in der Bundesliga auf der Trainerbank der Mainzer. Für den 37-Jährige eher eine Randnotiz, die ihn belustigt. “Das nehme ich natürlich zum Anlass, schon vor dem Spiel auf den Zaun zu steigen und zu feiern", sagte Tuchel mit einem Lächeln. dpa