Regionalsport Süd
Treiser siegen im Schongang
Jens Fiedermann

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Basketball-Regionalliga – Nur 200 Zuschauer passierten die Hallentür der Treis-Kardener Sporthalle, um den TuS in der Basketball-Regionalliga gegen die SG Heidelberg/Kirchheim zu unterstützen. Vielleicht waren sich die daheimgeblieben TuS-Fans ziemlich sicher, dass ihre Mannschaft gegen den Tabellenvorletzten zu einem klaren Sieg kommen würde. So siegessicher waren wohl auch die Treis-Kardener Akteure, die beim 89:63 (42:35) zwar erfolgreich waren, aber ihr wahres Leistungspotenzial erst ab dem dritten Viertel abriefen. Trainer Emir Colan sagte: „Wir wollten in der ersten Hälfte wenig riskieren und haben nur mit 60 Prozent Intensität gespielt.“

Im ersten Viertel hatte man tatsächlich das Gefühl, dass Treis mit angezogener Handbremse spielte. Vor allem in der Verteidigung präsentierte sich der TuS ausgesprochen launisch. Wenig Bewegung, wenig Aggressivität, wenig Druck auf die gegnerische Offensive – schwache Heidelberger durften viele einfache Körbe verbuchen und gingen nur mit einem 20:22-Rückstand in das zweite Viertel.

Immerhin: Zwischen der 12. und der 15. Minute enthüllte Treis-Karden kurzzeitig sein wahres Gesicht. Mit einer Punkteserie innerhalb von 150 Sekunden zog der TuS auf 32:20 davon. Vor allem Harley Fuller und Joe Roberson zeigten bei zahlreichen Fast Breaks ihren Kontrahenten die Hacken. Heidelberg hatte große Probleme, wenn Treis-Karden auf die Tube drückte – die Schnelligkeitsdefizite der Gäste waren unübersehbar. Nur: Der TuS trat ganz selten aufs Gaspedal und leistete sich in der Defensive zahlreiche Nachlässigkeiten. Deshalb betrug der Vorsprung zur Pause auch nur sieben Punkte (42:35).

Zu Beginn des dritten Viertels tat sich Treis noch schwer, ab der 25. Minute lief es aber rund: Vor allem in der Defensive spielten die Moselaner nahezu fehlerfrei – nur elf Heidelberger Punkte im dritten Abschnitt waren der Beleg dafür. Den Gästen ging mehr und mehr die Kraft aus, Treis-Karden zog über 64:46 im Schlussviertel auch dank Topscorer Dominique Tholey (insgesamt 26 Punkte) auf 73:53 davon. Am Ende lagen 26 Zähler zwischen beiden Teams, auch weil Heidelberg die Abwehrarbeit im letzten Viertel gänzlich einstellte. „Wir waren irgendwie im Dornröschenschlaf, in den letzten Minuten wollten wir dem TuS kein Haar mehr krümmen“, sagte Gäste-Coach Matthias Stein.

Derweil muss Treis-Karden einen Abgang verkraften: Alexander Laschewski, vor Rundenbeginn aus Heidelberg an die Mosel gekommen, wechselt nach nur drei Monaten zum BBC Horchheim. Laschewski wollte mehr Spielzeit. Das konnte ihm Trainer Colan aber nicht versprechen. Jetzt geht man getrennte Wege. Colan über Laschewski: „Es geht ums Team und nicht um Einzelspieler. Ich kann ihm keine 35 Minuten Spielzeit geben, das passt nicht in unser Konzept. Er muss mit dem zufrieden sein, was er bekommt.“ War Laschewski aber nicht – und deshalb ist diese „Ehe“ schnell geschieden worden. M. Bongard/J. Fiedermann