Handball-Saarlandliga: Online-Einheiten beim TV Birkenfeld können schon mal länger dauern - Kaum Kaderveränderungen
Trainerin setzt auf Mareike Landgraf
Halten zusammen und bleiben zusammen: die Handballerinnen des TV Birkenfeld. Das Foto entstand bei einem der letzten Heimspiele in der Saarlandliga vor der Corona-Pause. Archivfoto: Joachim Hähn
Joachim Hähn

Birkenfeld. Wenn schon kein Handball möglich ist, dann muss es eben eine Lauf-Challenge sein. Das dachten sich die Saarlandliga-Handballerinnen des TV Birkenfeld/Nohfelden und forderten die HSG Obere Nahe Anfang März zu einem Duell heraus. Eine Woche lang, jedes aktive und passive Mitglied konnte mitmachen, am Ende gewann der Verein, der mehr Kilometer gelaufen oder gewalkt war. Beim TVB kamen 7456 Kilometer zusammen und damit rund 200 mehr als beim Konkurrenten.

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Für TVB-Trainerin Rodica Tonita, die ohnehin jeden Tag ihr Pensum von fünf bis sechs Kilometern abspult, um sich fit zu halten, stellen solche Challenges eine willkommene Abwechslung dar, um ihre Spielerinnen bei Laune zu halten. Seit sieben Jahren ist sie mittlerweile beim TVB, erlebte einen Abstieg und zwei Aufstiege – und sicherlich noch nie eine derart schwierige Phase wie die aktuelle.

Derzeit bietet sie ihren Spielerinnen einmal wöchentlich ein Online-Training an. Das kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Erst wird rund eineinhalb bis zwei Stunden trainiert, anschließend ist noch Zeit für den Austausch. Schließlich ist dieser eine Abend der einzige in der Woche, an dem die ehemalige rumänische Profispielerin ihre Mädels sieht. „Viele gehen auch unabhängig von der Challenge regelmäßig joggen. Da verlasse ich mich schon ein wenig auf die Eigenverantwortung der Spielerinnen“, sagt Tonita.

Wie und wann es weitergeht, darüber möchte die Trainerin nach der langen Pause gar nicht spekulieren. Eins steht für sie allerdings fest: „Sobald wir wieder dürfen, werden wir uns treffen und gemeinsam trainieren.“ Für die Gemeinschaft, aber auch, um sich fit zu machen für die kommende Spielzeit in der Saarlandliga. Während ihr in der Vorsaison bewusst war, dass es für ihr Team nur um den Klassenverbleib gehen kann, fällt ihr dieses Mal eine Einschätzung schwer. „Vergangenes Jahr wusste ich noch, wie sich welche Teams verstärkt haben. Aktuell bekommt man gar nichts mit. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass einige Spielerinnen nach der Pause nicht wieder zurückkommen.“

Bei ihrem Team deutet sich ein personeller Aderlass jedoch nicht an. Im Gegenteil: In der Vorsaison stand ihr in Mareike Landgraf, die aus der zweiten Garde aufgestiegen war, nur eine Torfrau zur Verfügung. Künftig dürften es sogar drei sein: Nina Bender und Melanie Brombacher, die aus privaten Gründen pausiert hatten, kehren beide wieder zurück. Da Mareike Landgraf in den Freundschaftsspielen und einer absolvierten Ligapartie überzeugt hatte, will Tonita an ihr festhalten. „Dass wir auf der Torwartposition wieder Alternativen haben, verbessert unsere Situation natürlich.“ Der übrige Kader bleibt, Stand jetzt, zusammen. Auch in der kommenden Spielzeit sollen die Nachwuchsakteure sukzessive eingebaut und an den Frauenbereich herangeführt werden.

„Natürlich benötigen die Jungen noch ein wenig Zeit, um sich zu akklimatisieren. Denn diese Möglichkeit hatten sie in den letzten Monaten ja überhaupt nicht“, weiß die Trainerin. Zu gerne würde sie Freundschaftsspiele planen und wieder richtig einsteigen. „Aber wir wissen ja leider gar nichts. Dabei wollen wir einfach nur spielen. Platzierungen und Ergebnisse spielen da im Moment wirklich eine untergeordnete Rolle“, erklärt Tonita.

Von unserer Mitarbeiterin Sina Ternis