Grenzau
Tischtennis-Senioren: Treffen zum Wettkampf in Grenzau

Grenzau. Sich auch im Alter noch sportlich betätigen, und das am Liebsten im Wettkampf: Es gibt kaum eine Sportart, in der das so gut möglich ist wie im Tischtennis. Das hat auch der Bundesligist TTC Zugbrücke Grenzau erkannt und bereits zum fünften Mal zum Senioren-Cup in den Westerwald geladen.

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Von unserem Mitarbeiter Tom Neumann

Wolfgang Schmidt braucht jetzt einen guten Rat. Eigentlich hatte er in diesem ersten Satz klar geführt, ihn am Ende dann aber doch noch mit 10:12 verloren. Der 73-Jährige nutzt die Satzpause für ein kurzes Gespräch mit seinem Sohn. „Ich lebe in Sachsen, er jetzt in Kaiserslautern. Da nutzen wir das Turnier in Grenzau, um ein paar gemeinsame Tage zu verbringen und Tischttennis zu spielen“, sagt Schmidt. Die Tipps vom Sohnemann helfen, der Vorjahreszweite in der Altersklasse Ü70 setzt sich am Ende in vier Sätzen gegen seinen Endspielgegner Rene Theillout (TTG Netphen) durch.

Daheim, in der Sachsenliga, gehört er auch im hohen Alter noch zur ersten Mannschaft seines Heimatvereins, dem Bergstädtischen SC Freiberg. „Früher habe ich gegen die Söhne meiner ehemaligen Gegner gespielt, heute gegen deren Enkelkinder“, sagt Schmidt. „Natürlich brauche ich etwas länger für die Regeneration. Aber solange es noch Spaß macht, spiele ich weiter.“

Seit mehr als sechs Jahrzehnten ist Schmidt nun schon aktiv – neuster Titel in seiner Sammlung: Gewinner des Senioren-Cups in Grenzau. „Ich habe schon oft gegen Rene Theillout gespielt, mal verloren, mal gewonnen. Er hätte das Spiel heute genauso gewinnen können.“ Nur eine halbe Stunde nach dem Spiel sitzen beide frisch geduscht auf der Tribüne und plaudern über ihren Lieblingssport. Ehrgeiz ja, aber keine Rivalität, die über das Spiel hinaus geht – so halten es alle Teilnehmer beim Cup im Brexbachtal.

Andere sind auch ohne sportliche Erfolge glücklich – wie Sonja Zimmermann aus Kassel, die im Einzel alle Spiele verloren hat. Im Doppel reicht es dagegen an der Seite von Ellen Smolka zum Sieg. „Ich nutze das Turnier in Grenzau, um gute Freunde zu treffen“, sagt Zimmermann.

Gemeinsam mit Klaus Kramer hatte sie im Frühjahr bei der Senioren-Weltmeisterschaft im Tischtennis in Neuseeland im Mixed gespielt. „Wir haben uns für das Turnier hier in Grenzau verabredet. Eine schöne Gelegenheit, zwischen den Jahren noch einmal einen Wettkampf zu spielen. Für mich stand aber hier, wie auch bei der Weltmeisterschaft, eher der Spaß im Vordergrund.“