Wirges
Thomas Arzbach sitzt auf der Trainerbank

Behauptungswillen, so wie hier bei Yannik Finkenbusch (blaues Trikot) beim 3:3 im Heimspiel gegen Wiesbach, wird in den kommenden Wochen für die Wirgeser Spieler besonders wichtig sein. Foto: Michelle Saal

Michelle Saal

Wirges. Thomas Arzbach hat in Wirges ein anstrengendes Fußball-Wochenende zu bewältigen. Am Freitag leitet er erst das Training der ersten und danach das der zweiten Mannschaft. Und bevor er am Sonntag im Bezirksliga-Heimspiel gegen Windhagen "seine" zweite Mannschaft betreut, wird er am Kirmessamstag von 14.30 Uhr an auf der Bank sitzen und versuchen, als Interimstrainer das in dieser Saison noch immer sieglose Wirgeser Oberliga-Team gegen den Tabellendritten SV Gonsenheim zu einem Erfolgserlebnis zu führen, nachdem sich der Wirgeser Vorstand am Donnerstagabend von Trainer Jörg Bach getrennt hat (wir berichteten).

Wirges. Thomas Arzbach hat in Wirges ein anstrengendes Fußball-Wochenende zu bewältigen. Am Freitag leitet er erst das Training der ersten und danach das der zweiten Mannschaft. Und bevor er am Sonntag im Bezirksliga-Heimspiel gegen Windhagen „seine“ zweite Mannschaft betreut, wird er am Kirmessamstag von 14.30 Uhr an auf der Bank sitzen und versuchen, als Interimstrainer das in dieser Saison noch immer sieglose Wirgeser Oberliga-Team gegen den Tabellendritten SV Gonsenheim zu einem Erfolgserlebnis zu führen, nachdem sich der Wirgeser Vorstand am Donnerstagabend von Trainer Jörg Bach getrennt hat (wir berichteten).

Vorzeichen sind denkbar schlecht

„Es ist natürlich sehr schwer, innerhalb von einem Tag etwas zu bewirken bei einer Mannschaft, die nach dem Pokal-K.o. in Linz sowohl vom Kopf her als auch körperlich erst mal erschlagen ist“, weiß Arzbach. „Ich werde mich mit Co-Trainer Markus Kluger austauschen und im Training mit den Spielern mehr reden als mit dem Ball arbeiten“, sagte der langjährige Wirgeser Spieler am Freitagvormittag. „Die Vorzeichen sind natürlich denkbar schlecht. Selbst mit einem Sieg können wir in der Tabelle nicht klettern, und Gonsenheim ist ein starker Gast. Aber in der momentanen Situation ist es fast egal, wer der Gegner ist. Die Mannschaft muss zeigen, das noch Leben in ihr ist. Es wird nicht leicht, aus dem Strudel herauszukommen, aber Jammern hilft nicht weiter. Die Spieler müssen in dieser Begegnung ihre Kräfte bündeln und sich mit Leidenschaft gegen den anhaltenden Abwärtstrend stemmen.“

Wie es nach dem Heimspiel gegen Gonsenheim auf der Wirgeser Trainerbank weitergeht, ist laut Präsident Klaus Koch völlig offen. „Wir werden die Nachfolge von Jörg Bach in aller Ruhe regeln. Am Samstag wird Thomas Arzbach auf der Bank sitzen, zudem haben wir ja auch noch einen Hansi Pörtner in der Hinterhand, sodass wir uns nicht unter Zeitdruck sehen.“ Koch hält es für durchaus denkbar, dass der neue Co-Trainer Markus Kluger in seiner Funktion weitermachen wird. „Darüber wird der neue Trainer zu entscheiden haben.“

Die Trennung von Jörg Bach war am Donnerstagabend nach einem Gespräch des Vorstands mit dem Trainer vollzogen worden. „Entscheidend war nur die sportliche Talfahrt inklusive des Pokal-aus. Wenn man als Oberligist bei einem Bezirksligist verdientermaßen aus dem Wettbewerb fliegt, dann schwillt der Kamm. Wir haben in einer langen Diskussion mit Jörg keine gemeinsame Basis gefunden, um schnell wieder in die Erfolgsspur zurückzukommen.“

Bachs kürzlich öffentlich geäußerte Kritik bezüglich mangelnder Unterstützung durch den Vorstand habe bei der Entscheidung „überhaupt keine Rolle“ gespielt. „Es war einfach eine Unzufriedenheit auf beiden Seiten da, die zur Trennung geführt hat.“

Der langjährige Bundesligaspieler Jörg Bach ist auch als Trainer Profi genug, um die üblichen Mechanismen zu kennen. „Dass der Verein sich nach dem guten Vorjahr mit der derzeitigen sportlichen Situation unzufrieden zeigt, ist völlig normal. Der hohen Erwartungshaltung konnten wir leider nicht gerecht werden.“ Die Vorbereitungsphase sei durch Verletzungen von Schlüsselspielern, teils noch aus der vorigen Saison, alles andere als wunschgemäß verlaufen. „Dann folgten nach dem 1:1 zum Auftakt gegen TuS Koblenz zwei knappe und unglückliche Niederlagen. Zuletzt haben wir in Burgbrohl nach der frühen Führung nicht das 2:0 und 3:0 nachgelegt. Als wir dann nach krassen Fehlern im Rückstand lagen, folgte kein richtiges Aufbäumen mehr, und das Pokalspiel in Linz haben wir zurecht verloren.“ Hinzu kamen insgesamt drei Platzverweise, zwei davon durch Undiszipliniertheiten.

Bach: Vertrauen war nicht mehr da

„Wir haben uns nicht so präsentiert wie erwartet“, sagt Bach ganz offen. „Die Jungs sind auch von sich selbst enttäuscht, aber irgendwann ist man als Mannschaft in der Pflicht, seine Leistung abzurufen.“ Er selbst habe sicherlich auch Fehler gemacht. So habe er sich um zu viele Dinge bis hin zu Terminen für Spieler bei Physiotherapeuten gekümmert, die taktische Schulung sei aufgrund der Gegebenheiten zu kurz gekommen.

„Ich hatte am Donnerstag das Gefühl, dass der Vorstand nicht mehr gemeinsam hinter dem Trainer steht, das Vertrauen war einfach nicht mehr da, und dann ist die Trennung letztlich der logische Schritt“, so Bach.

Am Kirmessamstag wird jetzt erst mal wieder Oberliga-Fußball in Wirges gespielt. Und Präsident Klaus Koch sagt dazu: „Wir haben gegen Gonsenheim noch nie verloren, das soll auch so bleiben. Wir hoffen, dass jetzt ein Ruck durch die Mannschaft geht.“

Von unserem Redakteur

Christoph Gerhards