Da es sich um einen internationalen Wechsel handelte und viele Papiere zu erledigen waren, hatte es mit seinem Einsatz gegen den SC Halberg Brebach noch nicht geklappt. Doch einen Tag vor der wichtigen Oberligapartie beim Aufsteiger TSG Pfeddersheim, bei dem der SV Gonsenheim im vergangenen Jahr als noch klassenhöherer Verein im Achtelfinale des Verbandspokals mit 1:2 nach Verlängerung ausgeschieden war, kam die Freigabe für Ertan Ekiz (siehe nebenstehenden Artikel „Wiedervorlage“). Und prompt verlieh der Rückkehrer dem Schlusslicht im Duell der Kellerkinder beim Tabellenvorletzten aus Worms die aufgrund vieler Verletzungen zuletzt arg vermisste Stabilität im defensiven Mittelfeld.
Der SV Gonsenheim wartet zwar nach sieben Partien weiter auf den ersten Sieg, doch das 1:1 (0:1) bedeutet einen wichtigen Punkt für die Elf von Trainer Aydin Ay. „Das war für uns ein Spiel mit Druck, das wir nicht verlieren durften“, sagte Ay, „sonst wäre es schwieriger geworden, irgendwann den Anschluss ans hintere Mittelfeld herzustellen.“ So aber, nach diesem allerdings erst zweiten Saisonpunkt – das 1:1 war laut Ay okay und gerecht – hat der SVG sogar zunächst mal die rote Laterne abgegeben.
„In der ersten Halbzeit haben wir das Tor kassiert und hätten höher zurückliegen können“, sagte Ay. „Nach der Pause haben wir Dreck gefressen, die Zweikämpfe angenommen und waren sofort präsent.“ In den ersten Spielminuten waren die Gonsenheimer sogar überlegen, gerieten aber dennoch schnell in Rückstand, als sie einen Angriff nicht gut ausspielten und den Ball verloren. Die Gastgeber schlugen über die rechte Seite zurück. Torjäger Kevin Gotel legte nach einer Flanke per Kopf für Dennis Seyfert auf, der von außen nach innen zog, das Laufduell gegen Jan Hoengen gewann und im Eins-gegen-eins Sieger gegen SVG-Keeper Marvin Bylsma blieb (8.). Als der gut freigespielte Gotel allein vor Bylsma auftauchte, hätte es aus Sicht der Gonsenheimer 0:2 stehen können, doch Gotels Lupfer über Bylsma aus 18 Metern verfehlte sein Ziel.
Der schön herausgespielte Ausgleich gelang Johnny Zinram aus kurzer Distanz drei Minuten nach dem Wechsel im Anschluss an eine Ballstafette über vier Stationen und einen genauen Pass des aufgrund von Babak Keyhanfars Verletzung erstmals von Beginn an stürmenden Aleksandar Petreski (48.). Danach besaß der SVG noch einige Möglichkeiten, in der Schlussphase war die Partie offen, doch keine der beiden Mannschaften wollte letztlich zu viel riskieren. Ein ergebnisorientiertes Ende also, ganz wie Ay das im Vorfeld gefordert hatte.
Armin Franz
SVG: Bylsma – Hoengen, Rudolf, Heintz (89. Cevirmeci), Frey – Zinram, Ekiz, Kimnach (69. Ay), Bektasevic – Güclü (80. Kubis), Petreski.