M Region Nahe. Winter wohin man schaut. Auch am letzten Spieltag vor der Winterpause bleibt der SV Winterbach Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga Nahe. Anderen war es am Wochenende noch nicht kalt genug. Ein Spieler des TuS Mörschied entledigte sich seines Trikots. Die Folgen in Form eines Platzverweises ließen nicht lange auf sich warten. Die SGE machte es andersherum. Sie startete gar nicht erst mit elf Akteuren. Außerdem riss in Weiersbach eine Serie.
FC Hohl Idar-Oberstein – TuS Kirschweiler 6:0 (5:0). Den Gastgebern genügten knackige 51 Minuten, um die Partie für sich zu entscheiden und dem Gegner eine deftige Klatsche zu verpassen. Der FC war einfach abgebrühter. Das gefiel auch Stefan Worst. „Es war in der ersten Hälfte einfach ein Feuerwerk, das wir abgebrannt haben“, sagte der FC-Vorsitzende. Die Namen der Pyrotechniker: Sven Heringer (6.), Sven Danech (10.), Waldemar Schoch (33., 40.) und Eugen Karpunov (43.). Nach der Pause hatte nur noch Kevin Kauff, der den Endstand markierte, Pulver übrig. Gegen solche fußballerischen Leuchtraketen hat auch beim DFB sicher niemand etwas.
VfR Baumholder – SG Eintracht Bad Kreuznach 2:0 (1:0). Nun sind es schon neun Siege in Folge. Auch die SG Eintracht Bad Kreuznach konnte den Wahnsinnslauf des VfR Baumholder nicht stoppen. Die Vorzeichen waren aber auch denkbar schlecht: Die SGE startete mit zehn Feldspielern, Dilsad Özsoy kam erst nach drei Minuten auf den Platz. „Er hatte eine Prüfung, die sich nicht verschieben ließ“, erklärte Sportdirektor Oliver Holste. „Dazu kamen zwei Absagen, und wir wollten den Kader der zweiten Mannschaft nicht schwächen.“ Ab der 21. Minute liefen die Gäste aus Bad Kreuznach schließlich einem Rückstand hinterher. Stürmer Timo Conradt hatte die Platzherren in Front geschossen. Der üblichen taktischen Ausrichtung der SGE spielte das natürlich nicht in die Karten. Kontern war passé. Stattdessen versuchte der Landesligaabsteiger einen Punkt zu retten, kam aber kaum zu Torchancen. Kurz vor Schluss markierte Jan Eisenhut mit einem 40-Meter-Freistoßknaller den 2:0-Endstand (90.). Sein Teamkollege Karsten Bühl erlebte diesen nicht auf dem Platz. Er kam gegen SGE-Keeper Andreas Ringelstein zu spät und traf dessen Kopf mit der Fußspitze – Rote Karte.
SV Weiersbach – SG Weinsheim 1:2 (0:0). Die Serie ist zu Ende. „Zum Glück“, sagte SG-Abteilungsleiter Gunther Jung. „Schön war es nicht. Aber wir wollten unbedingt den Dreier. Das war die Hauptsache.“ Patrick Komforth (75., Foulelfmeter) und Dennis Messer (83.) hatten mit ihren Buden daran großen Anteil. Obwohl Christopher Maul (87.) noch den Anschlusstreffer erzielte, war die siebte SG-Niederlage in Folge abgewendet.
SG Disibodenberg – SV Medard 0:0. Die beiden besten Stürmer der Liga standen auf dem Platz. Gemerkt hat man das nicht. Weder Ronny Nelkner (SV) noch Benjamin Schmell (SGD) vollstreckten. Der einzige, der etwas traf, war Patrick Dörr. Doch der Schuss des SGD-Angreifers klatschte an die Latte. „Ein gerechtes Ergebnis“, resümierte Matthias Ott, der Kassierer des SC Odernheim.
SG Spabrücken/Hergenfeld/ Schöneberg – SG Niederhambach/Schwollen 4:0 (1:0). „Wir waren vorne effizient, und wenn etwas anbrannte, war unser Torwart Patrick Nies zur Stelle“, sagte SG-Abteilungsleiter Rolf Tullius. Vorne stand Willi Gäns (72., 79.) zweimal goldrichtig. Außerdem netzten Daniel Müller (45.) und Ilhan Nurkovic (75., Foulelfmeter).
SV Winterbach – VfL Simmertal 4:1 (3:0). „Das Ergebnis drückt eigentlich alles aus“, sagte SVW-Chef Hartmut Kessel. Stimmt. Der SVW kompensierte die Ausfälle der Stammkräfte Christian Maruhn, Fabian Wurmehl, Johanna Lehnhard und Bastian Kessel mit Leichtigkeit. In ihrer Abwesenheit sorgten Sebastian Weyl (8.), Sebastian Fett (20.), Sascha Weichel (38.) und Jonas Kunz (55.) für eine beruhigende 4:0-Führung. Am Sieg rüttelte auch das letzte Tor des Tages, das Tim Hein (VfL) besorgte, nichts.
VfL Rüdesheim – SV Niederwörresbach 3:0 (2:0). Für Manfred Lunkenheimer könnte die Runde noch weiter gehen. „Schade, dass jetzt Schluss ist“, sagte der VfL-Abteilungsleiter. Gegen den favorisierten SVN zeigten die Rüdesheimer erneut eine starke Leistung: Mario Denne (41.), Baris Kaya (43.) und Waldemar Hass (88.) schossen einen unerwarteten und ungefährdeten Sieg heraus. Ob es auch an Björn Trinks liegt? Der ehemalige Torschützenkönig des VfL engagiert sich seit einiger Zeit als, ja als was eigentlich? „Nennen wir es Berater“, sagte Lunkenheimer. „Er ist immer willkommen.“
TuS Mörschied – FC Brücken 5:2 (1:2). Eine Hälfte lang sah es nach einer erneuten Sensation aus. Der Aufsteiger aus Brücken, der schon das Hinspiel gewonnen hatte, führte nach Treffern von Michael Pilger (10.), Christoph Dinges (20.) und einem TuS-Tor von Pascal Stauch (45.+1) mit 2:1. „Ich hatte anfangs schon gewisse Bedenken“, sagte der ehemalige TuS-Coach Rainer Becker. Doch die Gastgeber kamen stark verbessert aus der Kabine. Tobias Stauch (56.) glich aus. Dann flog ein Schuss von Pascal Stauch (78.) ins Tor und er selbst vom Platz. Für seinen Oben-ohne-Jubel kassierte er die Gelb-Rote Karte. Anschließend machten seine Teamkollegen Sebastian Schuler (84.) und Marvin Späth (90.) trotzdem alles klar. Carsten Zillmann