Kirn – „Stress?“, lacht Eckhard Hecht, „nein, den haben wir noch nicht.“ Der Chef der Master-Straßenmeisterei Kirn ist trotz des Wintereinbruchs gut gelaunt. „Wir haben erst Stress, wenn wir länger als eineinhalb Wochen am Stück Einsätze fahren müssen, wie es im vergangenen Winter war“, sagt der 49-Jährige. Die Kirner Straßenmeisterei ist für ein großes Gebiet zuständig: von Sien bis Rudolfshaus, von Katzenloch bis Monzingen. Dafür stehen für den Winterdienst 18 Personen und 8 Fahrzeuge zur Verfügung.
Im tiefsten Winter sind Hechts Mitarbeiter voll gefordert. Täglich zehn Stunden hoch konzentrierter Dienst, das geht auf die Knochen. „Dann stellt sich eine Dauerbelastung ein. Meine Leute fahren praktisch nur heim, um zu schlafen. Das ist auch für die ganze Familie belastend. Die muss sich darauf einstellen und jedes Jahr den Rhythmus neu finden“, berichtet Eckhard Hecht, der mit seinen Beschäftigten fühlt.
Das Wohl der Arbeiter liegt auch Rainer Weber am Herzen. Der 46-Jährige aus Langweiler bei Lauterecken ist Straßenwärtermeister und verantwortlich für den Außendienst. Bei Weber laufen alle Fäden zusammen. Er koordiniert die Einsätze der zwei Schichten, hat stets einen Blick auf die speziell regionalisierten Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes. Weber weiß sehr genau, was die Männer draußen leisten müssen: „Die Reaktionsfähigkeit wird stark belastet. Alle müssen parat sein, wenn es soweit ist.“
Die Planungen für den Winter sind längste abgeschlossen. Jeder Fahrer kennt seine Routen. Priorität haben Straßen mit hoher Verkehrsbelastung wie die B 41, Zufahrten zu Krankenhäusern oder Industriegebieten. „Die Streckenabläufe werden immer wieder optimiert“, erläutert Eckhard Hecht. Es sei „eine spannende Aufgabe“, die topografisch anspruchsvolle Region mit Tälern und Höhenlagen von Schnee und Eis freizuhalten. Streusalz ist jedenfalls genügend vorhanden. In der Lagerhalle am Meckenbacher Weg liegen 600 Tonnen – und „Nachschub ist bestellt“. Langfristige Lieferverträge garantieren Versorgungssicherheit.
In Rheinland-Pfalz wurde der effektive Einsatz von Salzlauge entwickelt, erzählt der Chef der Master-Straßenmeisterei Kirn voller Stolz. Diese Technik wird auch an der mittleren Nahe erfolgreich eingesetzt. Hecht: „Das war ein enormer Sprung nach vorn.“ Inzwischen messen Computer den Zustand der Fahrbahn. Sie dosieren exakt das Feuchtsalz. Dies ist wirtschaftlich und schont die Umwelt. Den größten Nutzen davon haben allerdings die Verkehrsteilnehmer: mehr Sicherheit. kd