Kirn/Kirn-Land – Die Straßenmeisterei Kirn wurde vom starken Schneefall am Mittwochabend völlig überrascht. „In der Wetterprognose für uns war nur von einem Zentimeter Schnee die Rede“, berichtete heute der Leiter der Master-Straßenmeisterei Kirn, Eckhard Hecht. Und dann musste alles ganz schnell gehen. Das gesamte Team war rund um die Uhr im Einsatz, um die Straßen im Kirner Land von Eis und Schnee zu befreien. Hecht konnte heute um 10 Uhr erleichtert vermelden: „Jetzt sind alle von uns betreuten Straßen wieder befahrbar.“
Die Winterdienste hatten alle Hände voll zu tun, denn eine stabile Schicht aus Eis und Schnee zu beseitigen, ist gar nicht so einfach. „Das Streusalz braucht halt seine Zeit, um zu wirken“, erläuterte Eckhard Hecht. Dass der Berufsverkehr am Morgen noch nicht überall wie gewohnt fließen konnte, war angesichts der Schneemassen für jeden verständlich, hoffte Hecht.
Ein von der Straßenmeisterei angemietetes Fremdfahrzeug landete unverhofft im Graben. Es konnte samt Fahrer aus der misslichen Lage relativ rasch befreit werden. Für die Fahrer der Straßenmeisterei gilt der Grundsatz: Vorsichtig sein.“ Denn die vier Tonnen schweren Fahrzeuge samt Schneepflug können schnell wegrutschen. Problemlos ist die Versorgung mit Streusalz. „Wir haben schon einige Male nachbestellt“, so Eckhard Hecht. Es bestehen langfristige Lieferverträge, die Nachschub garantieren.
Die Kirner Polizeiinspektion erlebte nach eigenen Angaben eine recht ruhige Nacht zum Donnerstag, und heute Morgen sagte ein Beamter: „Hier herrscht die absolute Ruhe.“ Es wurden im Kirner nur kleinere Unfälle mit Blechschäden registriert. Zwar verursachten Eis und Schnee Behinderungen auf den Straßen, aber ansonsten verhielten sich die Fahrer den winterlichen Verhältnissen angepasst, oder sie ließen ihre Autos einfach stehen.
Revierförster Andreas Leyendecker rückte die Einschätzung vieler Zeitgenossen zurecht: „Das ist ein ganz normaler Winter. Im vergangenen war es schlimmer.“ Eine eigene Messung ergab am Donnerstagmorgen: Im Kirner Land lagen 10 bis 15 Zentimeter Schnee. Leyendecker: „Kein Grund zur Besorgnis. Der Winter hat erst begonnen. Das ist eben gewöhnungsbedürftig.“ Der Revierförster ergänzt: „Der Natur macht das überhaupt nichts aus.“ Die Wildschweine beispielsweise wühlen bei der Suche nach Nahrung wie immer den Boden auf.
Beim Spaziergang im Wald rät Andreas Leyendecker zur Vorsicht. Wanderer sollten Stellen unter tief hängenden Ästen meiden. Sie tragen zurzeit mit einem Eispanzer und Schnee eine doppelte Last. Allerdings soll diese am Wochenende abgetaut sein, interpretierte der Förster die Wetterprognosen. Dann werden die Waldwege vermutlich wieder befahren werden können. Heute hatten die Schneepflüge die Einfahrten zu den Waldwegen „verstopft“, weshalb Leyendecker die gewohnten Sichtungstouren nicht unternehmen konnte. kd