Landesliga – Die knappe 1:2-Niederlage gegen die SG Guldental hat der SG Eintracht Bad Kreuznach Mut gemacht. Es geht nicht mehr nur darum, elf Mann auf den Platz zu bringen. Jetzt will die SGE auch wieder sportliche Ziele anvisieren. „Wir gehen auf den Platz, um drei Punkte zu holen“, erklärt Eintracht-Spielertrainer Ercan Ürün vor dem Derby in der Fußball-Landesliga am Samstag, 14.30 Uhr, im heimischen Moebus-Stadion gegen die SG Meisenheim/Desloch/Jeckenbach.
So ganz widersprechen möchte Werner Lamneck seinem Trainerkollegen Ürün nicht. „Die Sterne stehen günstig für die Bad Kreuznacher“, sagt der Meisenheimer Coach. Wieder einmal hat Lamneck arge Personalprobleme. Sebastian Muth und Julian Dörschug fallen definitiv aus. Hinter dem Einsatz von Michael Schneider steht ein dickes Fragezeichen. Torjäger Christian Lamneck, der Sohn des Trainers, konnte nicht trainieren. Noch ist offen, ob es sich bei seiner Blessur nur um eine Zerrung oder einen Muskelfaserriss handelt. Ähnlich sieht es bei Sascha Maurer aus. Wenn er einsatzfähig sein sollte, wird er von der Bank kommen. Bei den A-Junioren kann sich der Trainer nicht bedienen. Er muss seinen Kader mit Spielern der zweiten Mannschaft ergänzen. „Das ist für uns schon dramatisch“, erklärt Lamneck. „Wir versuchen das Beste daraus zu machen und wollen, obwohl wir dezimiert sind, drei Punkte holen.“ Je nachdem, wie sich die Personallage darstellt, will Lamneck kurz vor dem Spiel über die taktische Formation entscheiden. Eine Option wäre, mit einer Dreierkette zu verteidigen, dafür aber das Mittelfeld kompakter zu besetzen.
Ürün weiß, wo er ansetzen muss, wenn es mit den ersten Punkten mit dem neu formierten Kader klappen soll. „Die Meisenheimer haben keine so überragende Mannschaft“, erläutert der SGE-Spielertrainer. „Wenn wir es schaffen, vorne Christian Lamneck zu stoppen, wäre das schon die halbe Arbeit.“ Die Aufgabe, die Kreise des Sturmtanks einzuengen, hat Ürün Eduard Wiese übertragen. Er bangt noch etwas um den Einsatz von Pascal Eder. Der Torwart hat wegen Adduktorenproblemen auf das Training verzichtet.
Weiterhin offen ist die Zukunft der Eintracht. Der Spielbetrieb bis zur Winterpause scheint gesichert. Ob es aber im neuen Jahr weitergeht, oder ob der Verein die Mannschaft zurückzieht – sie wäre dann automatisch erster Absteiger in die Bezirksliga – ist noch ungeklärt. „Wenn uns vier, fünf Spieler verlassen, haben wir keine Chance“, weiß Ürün. „Wir stecken weiter in einer schwierigen Situation.“ Die Probleme, die das Team, mit dem die SGE in die Saison startete, zum Boykott veranlasste, sind in leicht abgeschwächter Form die gleichen geblieben: Es steht kein Geld zur Verfügung. Noch nicht einmal, um Fahrtkosten zum Training zu erstatten. Da die Spieler teilweise lange Anfahrtswege haben, ist Idealismus gefordert. (Hinspiel: 1:4) ga