Marco Christmann, Torsten Moog und Jonas Schäfer erleben schönen "Finaltag"
Starkes „Schiri-Finale“ und Christmanns Schnapsidee mit Tom Bartels
Das Hunsrück/Mosel-Schiedsrichter-Trio (von links) Torsten Moog, Marco Christmann und Jonas Schäfer zeigte im Stadion Oberwerth eine starke Leistung. Foto: Didi Mühlen
Didi Mühlen

Koblenz. Wieviel Schnaps am Ende getrunken worden ist in Morshausen und Beulich, ist nicht überliefert. Aber es dürfte einiges zusammengekommen sein, denn Schiedsrichter Marco Christmann und Fernsehkommentator Tom Bartels hatten vorher etwas abgesprochen. „Marco Christmann vom SV Morshausen-Beulich hat uns gesagt: Immer wenn ich den Namen des Vereins erwähne, wird in meiner Heimat ein Schnaps getrunken von allen. Also dann wollen wir das einige Male machen“, erzählte Bartels während einer der ersten Schalten des SWR, der drei „Pokalfinals“ aus dem Südwesten der Republik live übertrug, ins Koblenzer Oberwerth-Stadion.

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Genau genommen pfeift Christmann zwar momentan für den SV Hausbay-Pfalzfeld, aber er stammt eben aus Morshausen, spielt beim A-Ligisten Fußball und ist Abteilungsleiter der SG Morshausen-Beulich/Gondershausen. Die Namen des 27-jährigen Christmann und seinen beiden Assistenten Torsten Moog (31 Jahre, stammt aus Pfalzfeld, wohnt mittlerweile in Oberwesel und pfeift für den SV Niederburg) und Jonas Schäfer (23 Jahre, stammt aus Dichtelbach, wohnt in Rheinböllen und pfeift dort für den TuS) verdienten aber vor allem Erwähnung, weil sie im Gespann eine sehr gute Leistung zeigten beim 6:1-Erfolg des Regionalligisten TuS Rot-Weiß Koblenz gegen den Ost-Bezirksligisten VfB Linz im Rheinlandpokal-Entscheidungsspiel um den Einzug in den DFB-Pokal.

Dementsprechend zufrieden äußerte sich das Trio aus dem Kreis Hunsrück/Mosel nach den 90 Minuten im Stadion Oberwerth. „Das war ein cooles Spiel, dem das frühe 1:0 der Linzer viel gegeben hat“, fand Christmann, „wir hatten vielleicht zwei knifflige Situationen, aber es gab keinerlei Diskussionen hinterher, das ist das beste Zeichen.“ Was es hinterher gab: einen Trikottausch Christmanns mit Luca Beckenbauer, dem Enkel von Franz Beckenbauer. Und noch einen langen Abend auf dem Oberwerth. „Wir habe ein paar Bierchen getrunken und als Letzte das Stadion verlassen“, berichtet Christmann von der dritten Halbzeit der drei Schiedsrichter, „ich war so gegen halb 3 zu Hause...“

Moog schlug in die gleiche Kerbe: „Es hat uns in erster Linie viel Spaß gemacht und uns mit Stolz erfüllt, das Entscheidungsspiel zu leiten. Mit einem Pokalfinale zu Normalzeiten vor Corona hatte das leider nur sehr wenig zu tun. Für mich war es dennoch ein gelungener Fußalltag. Auch wenn dieses Spiel für mich zum Ende dieser Saison nur die eine Seite der Medaille ist. Leider werde ich in der kommenden Saison keine Spiele der Oberliga im Regionalverband mehr leiten dürfen. Hier war wohl mein Alter ein entscheidender Faktor. Das war für mich natürlich keine erfreuliche Nachricht. Es war dennoch toll, mit Marco nochmal ein Spiel zu leiten, zumal ich ihn in den vergangenen Jahren bei einigen Spielen der Ober- und Rheinlandliga unterstützen durfte.“

Schäfer, der Anfang Mai Vater wurde und im Herbst mit der Meisterschule beginnt, wird deswegen nicht mehr auf Verbandsebene pfeifen – auch deshalb war es für ihn ein Höhepunkt: „Die Vorfreude war enorm hoch, es war wirklich ein Highlight, auch mit der Live-Übertragung im Fernsehen. Für uns als Schiedsrichter war es ein cooler und vielleicht einmaliger Abschied aus den jeweiligen Klassen. Aber ich freue mich auf die Zukunft privat und beruflich – und auch weiter auf meine Schiedsrichter-Aufgaben.“ Da sprach er sicher auch für seine beiden Kollegen.

Von unserem Redakteur

Mirko Bernd