Rheinland-Pfalz
Starker Schneefall: Ganz großes Chaos bleibt aus

Rheinland-Pfalz - Decken für frierende Autofahrer wurden bereitgelegt. Starker Schneefall hat am Donnerstag weite Teile von Rheinland-Pfalz eingedeckt. Hilfsorganisationen hatten zuvor Decken, Schlafsäcke und Lebensmittel für eingeschneite Autofahrer bereitgelegt. Doch in der Nacht zum Freitag blieb das befürchtete Chaos auf den Straßen aus.

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Rheinland-Pfalz – Decken für frierende Autofahrer wurden bereitgelegt. Schulkinder konnten sich über „schneefrei“ freuen. Starke Schneefälle verwandelten am Donnerstag weite Teile von Rheinland-Pfalz in eine Winterlandschaft. Auch in der Nacht zum Freitag blieb das befürchtete Chaos auf den Straßen aus.

Dennoch krachte es mehrfach in der Region. 13 Verkehrsunfälle mit Blechschäden in Höhe von 50.000 Euro meldet die Polizei auf MRZ-Anfrage, einer in Mainz, sieben in Worms und fünf in Bad Kreuznach. Auch im Bereich Alzey kam es zu Unfällen auf glatter Fahrbahn. Dort knallte es vier mal, verletzt wurde niemand. Zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kam es auf der Landstraße zwischen Alzey und Kirchheimbolanden: „Ansonsten war die Verkehrslage ruhig“, meldet ein Sprecher.

In Rheinhessen kam es am Donnerstagabend nach Beginn des Schneefalls zu Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr. Betroffen waren der Rathausplatz in Wackernheim, die Linie 63 kam nicht mehr weiter, weil in Weisenau die Hohlstraße gesperrt war. Die Linie 71 kam in Essenheim nicht mehr weiter und musste über die Landstraße nach Stadecken umgeleitet werden.

Im Norden des Landes sorgte der Schnee für stärkere Verkehrsbehinderungen. So musste die A3 Richtung Süden zeitweilig gesperrt werden, weil am Deesener Berg Lastwagen nicht weiterkamen, wie die Verkehrsdirektion Koblenz mitteilte. Es bildeten sich kilometerlange Staus.

Wegen der Warnungen vor ergiebigen Schneefällen und heftigen Windböen hatte sich der Katastrophenschutz gerüstet: So hatten Hilfsorganisationen Decken, Schlafsäcke und Lebensmittel für eingeschneite Autofahrer bereitgelegt. Manche Schulen hatten geschlossen, andere beendeten früher den Unterricht, damit die Kinder rechtzeitig vor dem Schneetreiben mit Schulbussen nach Hause kamen. Am späten Nachmittag konnten erste Busse manche ungeräumte Strecken in den Höhenlagen des Westerwalds und der Eifel nicht mehr befahren.

„Die Autofahrer haben sich aber gut auf das Wetter eingestellt, nur im Stadtgebiet Trier krachte es vermehrt“, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Außerdem standen auf der A64 Richtung Luxemburg auf fünf Kilometern Lastwagen – sie kamen nicht ins Nachbarland.

Denn auf Luxemburgs Autobahnen und einigen belgischen Straßen galt ab dem Nachmittag ein Fahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen. „Die Lkw-Fahrer werden die Nacht auf der Autobahn verbringen müssen“, sagte der Trierer Polizeisprecher.

Auf der A3 gab es drei Unfälle, dabei blieb es laut Verkehrsdirektion Koblenz bei Blechschäden. Der Winterdienst sei dabei, die Autobahnen wieder vom Schnee frei zu räumen.

Das Führungs- und Lagezentrum der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz nahm am Donnerstag seinen Betrieb auf. Wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Mainz mitteilte, wurden 300 Feldbetten zum Flughafen Hahn gebracht. Sie sollten zum Einsatz kommen, falls Passagiere bei einem Flugausfall im Terminal übernachten müssten – nach Angaben des Flughafens eine Vorsichtsmaßnahme.

Solche Betten würden bei jeder Unwetterwarnung dieser Art angefordert, sagte eine Sprecherin der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH. „Wir müssen die Warnungen ernst nehmen. Das ist aber kein Grund zu übertriebener Panikmache.“ Auch in der vergangenen Woche habe der Winterdienst am Airport den Schneefall bewältigen können. Für den Abend wurde vorsorglich mehr Terminalpersonal reingeholt, Flieger hatten Verspätungen.

Die Kinder freuten sich indes über die weiße Pracht: Fast flächendeckend hätten die Schulen im Einzugsgebiet der Rhein-Mosel- Verkehrsgesellschaft (RMV) im nördlichen Rheinland-Pfalz den Unterricht nach der 6. Schulstunde beendet, damit die Schüler noch per Bus sicher nach Hause kamen, sagte RMV-Sprecherin Gabriele Rau. „Ich denke, das haben wir ganz gut hinbekommen.“ Am Nachmittag konnten die Busse bereits einige Gebiete in Westerwald und Eifel nicht mehr anfahren. krö/dpa