Mainz
Stadt stopft Asphaltlöcher nur provisorisch

David gegen Goliath: Die Stadt schafft es nicht, alle Löcher in den Straßen wie hier in der Elbestraße zu stopfen.

Harry Braun

Mainz - Aufgerissener Teer, Schlaglöcher und aufgeplatze Fahrbahn: Schon kurz nach dem kalendarischen Winterbeginn haben Eis und Kälte den Mainzer Straßen ordentlich zugesetzt.

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Mainz – Aufgerissener Teer in der Gonsenheimer Elbestraße, tiefe Schlaglöcher in der Suderstraße in Mombach, hinter dem Europakreisel in Richtung Innenstadt ist die Mitte der Fahrbahn richtiggehend aufgeplatzt, und in der Rheinhessenstraße und vielen anderen Straßen in der Landeshauptstadt sieht es nicht viel besser aus.

Schon kurz nach dem kalendarischen Winterbeginn haben Eis und Kälte den Mainzer Straßen ordentlich zugesetzt.

Fast täglich sind in diesen Tagen laut Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr städtische Straßenbauarbeiter unterwegs, die die tiefsten Löcher auf Mainzer Straßen stopfen – allerdings nur provisorisch.

„Die Kaltfrostperiode ist noch nicht vorbei“, erklärte Peterhanwahr auf MRZ-Anfrage. Auch eine vorläufige Bilanz der Schäden will die Stadt frühestens im März ziehen. Doch egal, wie die im Detail aussieht: „Alle Schäden werden wir nicht reparieren können“, kündigt Peterhanwahr jetzt schon an.

Denn für diesen Zweck 500 000 Euro außerplanmäßig im Haushalt zu verankern, wie von der Stadt gewünscht, habe die Aufsichtsbehörde ADD abgelehnt. So müssen die 600 000 Euro, die das Tiefbauamt jedes Jahr für die Mainzer Bodenflächen ausgeben darf, auch für die Reparatur von Frostschäden reichen – was sie freilich immer weniger tun, je länger schon Risse und Löcher den Straßenbelag durchziehen (siehe Detail). Peterhanwahr: „Eine grundlegende Erneuerung schieben wir seit Jahren vor uns her.“

Stattdessen werden an den schlimmsten, da verkehrsgefährdenden Stellen erst einmal Warnschilder aufgestellt – so geschehen in der Mombacher Straße und in der Rheinallee. Dann schüttet ein vierköpfiger Reparaturtrupp der Stadt ein gepresstes Sand-Split-Kleber-Gemisch in das Loch – diese Woche etwa in der Goethe-, in der Saarstraße und in der Rheinallee, in der Hauptstraße, in der Albert-Schweitzer- und in der Turnvater-Jahn-Straße, zudem „An der Wied“... „Die Liste ist lang, und täglich kommen wieder neue Stellen dazu“, sagt Peterhanwahr.

Kein Wunder. Schließlich hält diese provisorische Füllung „ähnlich wie beim Zahnarzt“, so Peterhanwahr, üblicherweise gerade mal ein Jahr. Doch dank der Löcher, die den städtischen Haushalt durchziehen, wird die Stadt vermutlich auch nach diesem Winter lediglich die Hauptverkehrsachsen herrichten. Die Löcher in den Wohn- und Nebenstraßen werden bleiben. Und im nächsten Winter geht der Teufelskreis weiter. Brigitte Specht