München
Spielfreude statt Rechenspiele: Sven Sabock zur deutschen EM-Partie gegen die Ungarn

Vereinzelt sind sie tatsächlich schon wieder zu sehen, die Deutschland-Fähnchen auf dem Autodach. Und passend zur aktuellen Zeit, darf unter manchem schwarz-rot-goldenen Mund-Nasen-Schutz ein Fan vermutet werden, der der deutschen Mannschaft mehr als das Ausscheiden in der Vorrunde zutraut. Fast scheint es, als ob die Fußball-Nation so langsam in den Turnier-Modus kommt und versucht, das traumatische Scheitern bei der WM 2018 in Russland hinter sich zu lassen.

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Der Fatalismus vor Turnierbeginn und auch nach dem 0:1 zum EM-Auftakt gegen Frankreich, er weicht allmählich dem Optimismus, wenngleich die Skepsis auch in diesen Tagen ein steter Begleiter bei der Beurteilung der DFB-Auswahl ist. Die Wankelmütigkeit hat Spuren bei der Anhängerschaft hinterlassen. Zu selten stimmten in der jüngeren Vergangenheit die Ergebnisse – und noch weniger gaben die durchwachsenen Leistungen der deutschen Spieler dazu Anlass, Sympathien für sich zu gewinnen. Dabei ist das doch eigentlich gar nicht so schwer, wie die 90 Minuten gegen Portugal gezeigt haben. Das Herz in die Hand zu nehmen und die oft beschriebene Spielfreude in die Tat umzusetzen, genügt schon, um die Fans hinter sich zu versammeln.

Natürlich wird im Vorfeld der Partie gegen Ungarn eifrig gerechnet, wobei die Konstellation wenig Anlass zur Sorge gibt, dass das Spiel am Abend aus deutscher Sicht das letzte bei dieser EM sein könnte. Aber viel wichtiger als das Resultat ist ohnehin die Art und Weise des Auftretens. Der Rest ergibt sich dann meist von allein.

E-Mail an den Autor: sven.sabock@rhein-zeitung.net