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Sieger Mike Rockenfeller freut sich über perfekten Tag

Ein Küsschen für den Pokal: Stolz präsentiert sich Mike Rockenfeller bei der Siegerehrung mit der Trophäe für den schnellsten DTM-Piloten in Brands Hatch. Foto: Martina Schlimbach

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Motorsport – 98 Runden, null Fehler, Platz eins – mit einem makellosen Start-Ziel-Sieg hat der Niederbieberer Mike Rockenfeller am Pfingstwochenende eindrücklich seine Ambitionen auf den Meistertitel in den Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) angemeldet.

Auf dem nur 1,929 Kilometer langen Rundkurs im britischen Brands Hatch setzte sich der 29-jährige Audi-Pilot schon am Start gegen den BMW M 3 des Brasilianers Augusto Farfus durch und fuhrt im Verlauf des Rennens einen so komfortablen Vorsprung heraus, dass der zweite Sieg in seiner DTM-Karriere nach Zandvoort 2011 zu keinem Zeitpunkt in Gefahr war.

Bereits im Zeittraining präsentierte sich Rockenfeller bestens aufgelegt und brannte die schnellsten Rundenzeiten aller Audi-Fahrer in den Asphalt des südöstlich von London gelegenen Traditionskurses. Im letzten Segment des Qualifyings, einem Einzelzeitfahren der schnellsten Vier, verfehlte der gelernte Kfz-Mechaniker mit 0,035 Sekunden Rückstand nur denkbar knapp die Pole Position. Dennoch durfte er vom besten Startplatz ins Rennen gehen, denn der BMW des Trainingsschnellsten Martin Tomczyk (Rosenheim) wurde beim anschließenden Wiegen für zu leicht befunden, so dass der DTM-Champion von 2011 den zweiten Saisonlauf vom Ende des Feldes in Angriff nehmen musste.

„Das ist natürlich bitter für Martin, der ja nichts dafür kann. Aber so sind nun mal die Regeln“, zeigte der Audi-Pilot Verständnis für seinen Fahrerkollegen. „Ich hätte zwar lieber aus eigener Kraft die Pole Position geholt, aber selbstverständlich nehmen wir das Geschenk gerne an.“

Als der Rennleiter die 22 Piloten in den Lauf über 98 Runden schickte, gelang Mike Rockenfeller ein sehr guter Start, sodass er zunächst seine Führungsposition verteidigen und sich in der Folge sogar ein wenig an der Spitze absetzen konnte.

Der neu eingeführte Optionsreifen von Serienpartner Hankook baute zwar auf dem engen und kurvenreichen Kurs etwas schneller ab als noch zwei Wochen zuvor in Hockenheim, aber da auch alle anderen Piloten auf den ersten zehn Plätzen mit dem weicheren Gummi unterwegs waren, konnten die Konkurrenten davon nicht profitieren. In der 36. sowie der 65. Runde absolvierte „Rocky“ seine beiden Pflichtboxenstopps und wurde von der Phoenix-Mannschaft in Rekordzeit abgefertigt, sodass er bis zum Fallen der Zielflagge das Rennen problemlos kontrollierte.

„Das war ein perfekter Tag für mich“, strahlte der gebürtige Neuwieder nach der Siegerehrung. „Nachdem wir schon in Hockenheim eine sehr gute Renn-Performance hatten, hat mein Audi auch heute wieder super funktioniert, und das Team Phoenix hat zwei tolle Stopps gemacht. Nach Platz acht Hockenheim haben wir im Team die Köpfe zusammengesteckt – das Ergebnis hat man heute gesehen.“

Mit jetzt 29 Punkten führt Rockenfeller jetzt die Fahrerwertung der DTM vor dem Titelträger des Vorjahres, Bruno Spengler (Kanada, 28), sowie Farfus (25 Punkte) an. Der brasilianische Hockenheim-Sieger musste sein Auto in Brands Hatch mit einem Elektronikdefekt vorzeitig abstellen und ging bei der Punktevergabe leer aus.

Von Großbritannien aus reist der DTM-Tross gleich weiter zu seinem nächsten Auslandsgastspiel, denn der dritte Saisonlauf findet bereits in zwei Wochen auf dem Red-Bull-Ring in der österreichischen Steiermark statt.

Von unserem Mitarbeiter

Farid Wagner