Kreisliga A Hunsrück/Mosel – Paukenschlag in der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel: Lothar Schenk ist nicht mehr Trainer der SG Vordereifel. Am Wochenende verabschiedete sich der Binninger von der Mannschaft. Zuvor hatte es eine Sitzung mit den SG-Verantwortlichen gegeben, deren Folge vorher keiner für möglich gehalten hätte – vor allem nicht Lothar Schenk.
„Als ich zur Besprechung gefahren bin, habe ich im Traum nicht daran gedacht, dass ich einen Tag später zurücktreten werde“, sagt Schenk, der den Verlauf der Sitzung so beschreibt: „Es hat sich herausgestellt, dass es unterschiedliche Ansichten über die Ausübung meiner Trainertätigkeit gibt. Diese Differenzen konnten nicht ausgeräumt werden. Eine weitere Zusammenarbeit hat sich daher für mich schwierig gestaltet.“ Die Konsequenz: Schenk warf 24 Stunden nach der Sitzung hin. Warum es letztlich zur Trennung kam, wollte Schenk nicht verraten: „Ich gebe keine Details preis. Das ist eine Sache zwischen der SG Vordereifel und mir.“
SGV-Chef Helmut Junglas war „geschockt“, als Schenk ihm seinen Entschluss mitteilte: „Das kam völlig unerwartet. Es war nie unsere Absicht, dass die Zusammenarbeit mit ihm endet.“ Aus Sicht von Junglas verlief die Sitzung folgendermaßen: „Wir haben gewisse Planungen und Konzepte mit dem Trainer besprechen wollen. Die Inhalte wurden von uns zur Diskussion gestellt. Darüber gab es dann unterschiedliche Vorstellungen.“ Dass Schenk einen Tag später den Schlussstrich ziehen würde, hätte Junglas nie für möglich gehalten: „Wir sind nach der Sitzung normal auseinandergegangen und haben uns sicher nicht die Köpfe eingeschlagen. Wir haben viel und gut mit Lothar zusammengearbeitet. Deshalb tut das besonders weh.“
Schenk hatte die Groß-SG aus Müllenbach, Laubach, Leienkaul und Kaisersesch im April 2010 zum zweiten Mal übernommen. Und genau wie in der ersten Amtszeit zwischen 1998 und 2001 führte er den Klub auch diesmal in die Kreisliga A. „Ich habe den Job mit Leib und Seele gemacht“, sagt der ehemalige Torwart. „Ich hatte den Kopf auch für diese Saison voller Ideen. Ich hinterlasse eine gute Truppe. Jeder Spieler war vom Rücktritt überrascht. Aber ich will wie gesagt nicht nachkarten.“
Den Zeitpunkt des Rücktritts – kurz vor Beginn der Saisonvorbereitung – bezeichnet Schenk „keineswegs als optimal. Aber soll man in eine Saison gehen, wenn es nicht rund läuft? Während der Runde wäre ein Rücktritt doch viel gravierender gewesen“.
Helmut Junglas und seine Mitstreiter suchen jetzt einen Nachfolger: „Wir haben mehrere Namen auf der Wunschliste stehen.“ Momentan coacht sich die Mannschaft, die schon am Freitag als erster Klub im Kreis mit der Vorbereitung begonnen hat, selbst.
Von unserem Redakteur
Michael Bongard