Fußball: Beim Zweitliga-Schlusslicht soll der Andernacher Knoten platzen
SG-Frauen suchen den Weg aus der Ergebniskrise – Beim Zweitliga-Schlusslicht 1. FFC Niederkirchen soll der Andernacher Knoten platzen
Bei der 1:3-Niederlage gegen den FC Ingolstadt zählte Besarta Hisenaj (rechts) zu den Aktivposten bei der SG 99 Andernach. Die 22-Jährige überzeugte mit Einsatzfreude und Torgefahr.
Andreas Walz

Andernach. Nach drei verlorenen Heimspielen kommt eine Auswärtspartie beim Tabellenletzten doch wie gerufen. Sollte man meinen. Vieles spricht dafür, dass die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach ihre „Ergebniskrise“ am Mittwoch (18 Uhr) beim 1. FFC Niederkirchen beenden können.

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Zwar warnt SG-Trainer Florian Stein pflichtgemäß: „Die vermeintlich klarsten Sachen sind oft die schwierigsten Spiele“, doch die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Ein Pünktchen hat der Aufsteiger aus der Pfalz in acht Partien aufs Pluskonto gebracht, am Sonntag setzte es beim Tabellennachbarn in Würzburg eine 0:5-Schlappe für den designierten Absteiger mit drei Gegentreffern in den letzten acht Minuten, bei denen die überforderten Spielerinnen des Schlusslichts schwer atmend Spalier standen.

Klar, wie die Andernacher Marschroute für das Wochenspiel lautet: „Natürlich wollen wir dieses Spiel gewinnen, wir haben einiges gutzumachen“, fordert Stein. „Das wären für uns drei ganz wichtige Punkte.“ Deshalb grübelt er mit Trainerkollegin Isabelle Hawel über eine veränderte Taktik im Offensivbereich. „Uns fehlt die Durchschlagskraft“, sagt Stein. In der Tat konnte man mit Antonia Hornberg, der fünfmaligen Torschützin, zuletzt fast Mitleid haben angesichts der vielen Meter, die die einzige Andernacher Sturmspitze umsonst läuft. „Uns fehlt die Leichtigkeit“, meint die schnelle Stürmerin, „der One-Touch-Fußball, mit dem wir in der Hinrunde schnell nach vorn gespielt und die Bälle durchgesteckt haben, funktioniert derzeit nicht so gut. Aber das liegt natürlich genauso an mir wie an meinen Mitspielerinnen.“

Der Torjägerin, die zuletzt am sechsten Spieltag Ende März beim 2:0-Sieg in Würzburg getroffen hat, eine weitere Offensivkraft zur Seite zu stellen, betrachtet das Trainerteam für den Mittwoch durchaus als Option, auch wenn „Toni“ Hornberg selbst skeptisch ist: „Ich glaube, mit zwei Spitzen wäre uns derzeit auch nicht geholfen.“ Warten wir's ab.

Vielleicht kommt ja auch aus dem Andernacher Mittelfeld wieder etwas mehr Torgefahr. Beim jüngsten 1:3 gegen Ingolstadt stand dafür vor allem Besarta Hisenaj, die nach ihren Knieproblemen in der Hinrunde auf dem besten Weg ist, zur festen Größe im SG-Team zu werden. Die gelernte Außenverteidigerin hatte in ihrer neuen Rolle im rechten Mittelfeld die meisten und besten Torchancen für ihr Team; der vermeintliche Ausgleich, den sie kurz vor dem Pausenpfiff erzielte, fand wegen des scharfen Auges von Schiedsrichterin Isabel Steinke keine Anerkennung. „Besa kommt immer besser ins Rollen“, bestätigt Trainer Stein, „gegen Ingolstadt war sie eine der wenigen, die zu loben waren.“ Mit ihrem Wagemut, ihrem Selbstvertrauen und ihrem „Spielwitz“ (Stein) könnte die kosovarische Nationalspielerin, die den Schermuly-Schwestern vor der Saison aus Wetzlar an den Rhein gefolgt war, ihr Team mitreißen.

Noch bangen die Trainer um den Einsatz von Rechtsverteidigerin Karla Engels, die aus dem Sonntagsspiel erhebliche Knieschmerzen mitbrachte. Das ändert jedoch nichts an der Zielstellung: Drei Punkte sollen es werden, und am besten der Start zu einer neuen Erfolgsserie.