Fußball-Oberliga Südwest – Zwar haben die Mannschaften in der Fußball-Oberliga Südwest erst neun Spieltage absolviert, dennoch ist zumindest bei der SG 06 Betzdorf (12. Platz/10 Punkte) ein eindeutiger Trend zu erkennen. Während die Mannschaft auswärts in fünf Spielen erst einen Zähler erkämpfte, liefert sie auf eigenem Platz bei drei Siegen in vier Spielen mit einem Torverhältnis von 13:9 Unterhaltung pur. Vor dem Derby an diesem Samstag (Anstoß 15.30 Uhr) im Stadion auf dem Bühl gegen den SV Roßbach/Verscheid (5./16) ist SG-Trainer Walter Reitz trotz der jüngsten Pleite zuversichtlich: „Wir haben uns zuletzt an unseren Rhythmus gehalten. Das wollen wir auch zu Hause tun.“
Die bislang magere Punktausbeute auf fremden Plätzen ärgert den Trainer, vor allem bei den jüngsten Niederlagen in Mechtersheim und Wirges war nach Ansicht von Reitz mehr drin. „In beiden Spielen hätten wir nicht ohne Punkte bleiben müssen“, sagt der Trainer, der sich allerdings nicht lange Zeit mit den Negativerlebnissen beschäftigen will: „Wir wollen die Auswärtsspiele jetzt ausblenden und uns keine große Gedanken mehr darüber machen. Vielmehr sollten wir an die Leistungen aus den Spielen gegen Elversberg II und Hauenstein anknüpfen – diese Spiele waren ein Erlebnis.“ Einem 5:1 gegen Elversberg II ließ seine Mannschaft zwei Wochen später ein 5:4 gegen Hauenstein folgen.
Die Begegnung mit dem SV Roßbach/Verscheid ist für beide Seiten von besonderer Bedeutung. „Wir haben oft gegeneinander gespielt, wir kennen uns gut. Es ist also eine besondere Leistung erforderlich, weil wir uns besser kennen als andere Mannschaften“, sagt Reitz, der jede Gelegenheit nutzt, Spiele in Roßbach zu besuchen, um die Konkurrenz zu beobachten. „Das ist mein Lieblingsplatz, in Roßbach sind sie überaus gastfreundlich.“
Das gilt nur abseits des Platzes, auf dem Feld erwarten die Betzdorfer heftige Gegenwehr. Vor allem in der Offensive ist der SV mit Thomas Esch und Patrick Kadiata stark besetzt. „Routinier Esch erlebt gerade seinen vierten oder fünften Frühling“, sagt Reitz, „und der schnelle Kadiata ist einer der besten Stürmer der Oberliga.“
Diesen beiden Spielern gilt das Hauptaugenmerk der Betzdorfer, vor allem auf die Defensive kommt viel Arbeit zu. Doch die musste Reitz bisher immer wieder umbauen, zuletzt spielten beim 1:2 in Wirges Marcel Horz und Sascha Mockenhaupt. „Die Konstanz fehlt, normalerweise wechsel ich in der Abwehr nur selten“, erklärt Reitz die Probleme aufgrund der Verletzungen von Sebastian Land und Mario Weitershagen. Nun ist zumindest Michael Boll wieder eine Alternative. Gewohnt optimistisch erwartet Reitz ein gutes Spiel seiner Elf: „Die Heimspiele haben bislang entschädigt. Wir versuchen, an diese Leistungen anzuknüpfen. Wenn die Zuschauer zufrieden sind und wir hinterher drei Punkte haben, wäre das in Ordnung.“
Von unserem Redakteur Oliver Treptow