Als ähnlich schwarz gefärbt wie die VG Cochem erweist sich einmal mehr nur die VG Ulmen, wo der CDU-Kandidat 40,2 Prozent der Erststimmen holt. Trotzdem gibt es selbst in der VG Cochem kleinere rote Flecken, die CDU-Dominanz früherer Tage scheint weit weg. Ein Blick auf Auffälligkeiten.
Die Webseite des Landeswahlleiters weist die Abstimmungsergebnisse der Bundestagswahl auch auf Kreis- und VG-Ebene aus. Ruft man das Erststimmenergebnis auf, ist Klotten der einzige rote Fleck in der VG Cochem. Hier entfallen 34,7 Prozent auf Michael Maurer, den SPD-Kandidaten. CDU-Konkurrent Bröhr holt nur 32,3 Prozent. Allerdings weist Wolfgang Lambertz, Bürgermeister der VG Cochem, darauf hin, dass die Ergebnisse auf Ortsgemeindeebene mit Vorsicht zu genießen sind. Schließlich lag der Anteil der Briefwähler vielerorts bei 50 Prozent oder mehr – und deren Votum taucht in der Ortskarte nicht auf. Circa 8000 Stimmen in fünf Briefwahlbezirken zählten VG-Mitarbeiter am vergangenen Sonntag aus. „Wir hatten da eine große Aufgabe, die meine Mitarbeiter gut gemeistert haben“, sagt Lambertz.
Hat man dieses Faktum im Hinterkopf, relativiert sich, dass es die AfD beispielsweise in Ellenz-Poltersdorf auf 10,8 Prozent der Erststimmen und 11,4 Prozent der Zweitstimmen bringt. Ja, dort gab es viele AfD-Wähler, doch der Prozentsatz gibt eben nur das Votum der Urnengänger wieder. Unter dem gleichen Vorbehalt steht die Tatsache, dass die Sozialdemokraten ausweislich der Karte in Bruttig-Frankel, Klotten und Moselkern jeweils mehr Zweitstimmen einfahren als die CDU. Schaut man sich die Stimmzuwächse und -verluste der Parteien auf VG-Ebene an, wird aber klar: Auch im Cochemer Land gehen vor allem SPD und Grüne gestärkt aus der Bundestagswahl hervor. Die CDU hingegen verbucht bei Erst- und Zweitstimmen herbe Verluste. dad