Mainz – Die Busse in Mainz fahren wieder fast überall. Die Fahrgäste müssen aber mit Verspätungen wegen Schnee und Straßenglätte rechnen, bestätigt die Mainzer Verkehrsgesellschaft MVG. Allerdings ist die Einfahrt nach Essenheim wegen Glätte gesperrt, der Bus nahm einen Umweg. Zwischen Zornheim und Nieder-Olm gab es zeitweise kein Weiterkommen, weil ein Lkw quer stand.
In der Nacht hatte der unerwartete Kälteeinbruch den Busverkehr in der Stadt teilweise lahm gelegt. Wegen Schneeglätte stellte die MVG den Verkehr auf Steigungsstrecken ein. Unter anderem am „Draiser Berg“ ging irgendwann gar nichts mehr: Busse brachen ihre Fahrt ab, die Fahrgäste mussten aussteigen. Teilweise wurden noch Ersatzlösungen gefahren. So wurden die Linien 61 und 63 ab dem Weisenauer Friedhof über die Autobahn nach Laubenheim umgeleitet.
Stadtwerke-Sprecher Michael Theurer widersprach jedoch Meldungen, wonach die Stadtbusse angeblich mit Sommerreifen unterwegs seien. „Alle Linienfahrzeuge entsprechen selbstverständlich den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung.“ Die schreibt für alle Antriebsachsen „wintertaugliche“ Reifen vor. Die Reifen auf den übrigen Achsen hätten eine Gummi-Mischung „mit besseren Hafteigenschaften“, die für den Ganzjahresbetrieb geeignet seien, so Theurer.
Bei der Entscheidung, ob eine Strecke noch bedient wird oder nicht, gehe es vor allem um die Sicherheit der Fahrgäste: Auch wenn der Bus technisch noch den verschneiten Berg hochkäme – spätestens auf dem Rückweg sei bergab die Rutschgefahr zu groß. Und anders als bei einem Lkw sei ein Busfahrer nicht nur für Ladung verantwortlich, sondern für Menschen.
Viele Ausfälle im Umland
Manchen Schüler wird’s gefreut haben: Große Teil des Regionalverkehrs im Umland von Mainz sind ausgefallen, wie Joachim Mader, Leiter des Betriebs der ORN in Mainz, auf MRZ-Anfrage mitteilte.
„Betroffen sind etwa die Strecken um Undenheim und Nieder-Olm, die Linie 66, im Grunde aber alle Bereiche mit starkem Gefälle.“ Mit Einschränkungen läuft etwa der Verkehr Mainz-Undenheim-Alzey, da die von Gau-Bischofsheim runter einfach vereist sei.
Priorität haben die Hauptachsen von Mainz nach Sprendlingen und nach Nieder-Olm. Hier fährt die ORN dennoch mit großen Verspätungen. „Der Schulverkehr ist wirklich ganz schwierig“, berichtet Mader. „Wir versuchen, den Fahrplan schnellst möglich wieder aufzunehmen.“ Viele Fahrer versuchen die Wartenden an kleinen Haltestellen abzuholen, um sie dann zumindest zu den größeren Verkehrsknotenpunkten zu bringen.
Ein weiteres Problem ist, dass mit dem Einsetzen des Schnees am frühen Mittwochabend einige Fahrzeuge auf der Strecke geblieben sind. „Die Fahrer konnten einfach nicht weiter, wir holen die Busse jetzt nach und nach wieder rein“, sagt Mader, der in erster Linie froh ist, dass er keine Unfälle mit verletzten Personen melden muss. „Ich bin allerdings nicht ganz sicher, ob das auch bei den Subunternehmern gilt“, setzt er noch hinzu.
27.000 Euro Sachschaden bei Unfällen
Die Mainzer Autofahrer haben die schwierigen Witterungsbedingungen am Mittwoch umsichtig gemeistert. „Die Leute waren vorsichtig.“ berichtet Heidi Nägel von der Polizei. Insgesamt hatte es am Mittwoch 50 Unfälle auf den Straßen gegeben, von denen sich ein Großteil im Landkreis ereignete.
Im Mainzer Stadtgebiet zählte die Polizei elf Verkehrsunfälle mit einem Verletzten und einem Sachschaden von insgesamt 27.000 Euro. In der Innenstadt stürzten einige Bäume unter der Schneelast um. An fast allen Steigungsstrecken in und um Mainz kam es zu Verkehrsstörungen.
ax/ren/dör
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