Region Nahe. Alexander Raab könnte eigentlich mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden sein. Der Trainer der SG Alsenztal rangiert mit seinen Fußballern auf Platz zwei der Bezirksliga. Fünf Siegen steht nur eine Niederlage gegenüber. Doch einer der Gründe für diese Niederlage wurmt Raab.
„Wir haben in Idar-Oberstein aus zwei Gründen verloren“, sagt er. „Einmal ist es eine personelle Sache.“ Trainersohn Jeremias war mit einer Muskelverhärtung ausgefallen. Mit seiner Schnelligkeit macht er die SGA im Normalfall immun gegen Konter, läuft speziell auf den Außen viele Bälle ab. Gegen den SC Idar II wurde die SGA mehrfach ausgekontert. Mit Raab junior wäre das wohl nicht passiert. Der Coach hat aber einen weiteren Kritikpunkt auf dem Zettel: „Die Einstellung.“ Die ist für Raab senior besonders wichtig – gerade in dieser Saison. „Jeder hat uns auf dem Zettel“, sagt er. „Die Mannschaften geben immer noch einen Tick mehr gegen uns. Auch Karadeniz merkt das.“ Der Vizemeister bekommt bisher kaum einen Fuß auf den Boden und hofft am Sonntag bei der SGA auf den ersten Sieg.
Raab warnt vor dem Potenzial der Gäste aus Bad Kreuznach: „Ich habe sie beobachtet. Sie haben viel Qualität im Spiel nach vorne. Wo es fehlt, ist beim Herausspielen klarer Chancen.“ Schlüsselspieler sind für ihn die schnellen Außen, Burak und Mehli Tasci. sowie Erhan Kurpejovic im Zentrum. Auch Stürmer Yasin Senel bescheinigt Raab Klasse. Seine eigene Mannschaft soll am Sonntag mit läuferischem Engagement und taktischer Disziplin antworten. Bereiche, in denen es zuletzt hakte. „Der ein oder andere denkt, er kennt mich und kann im zweiten Jahr etwas schleifen lassen“, sagt Raab. „Das werde ich aber nicht zulassen.“ Sein Credo: „Wer Erfolg haben will, muss besser sein als die anderen. Und wer besser sein will, muss mehr bringen. Zurzeit wird diese Maxime aber zu oft hinterfragt.“ Zufrieden ist er mit seinen Zugängen Philipp Schneider, Philipp Steitz und Christian Müller. „Sie kommen aus der B- beziehungsweise C-Klasse und machen ihre Sache sehr gut“, sagt er. „Aber sie müssen weiter konstruktive Kritik annehmen und Trainingsinhalte im Spiel umsetzen.“ Raab ist derzeit besonders streng, weil er weiß, worum es geht: „Wir haben die Chance, nicht nur gut abzuschneiden, sondern ganz vorne mitzuspielen. Das geht aber nur mit Taten, nicht mit Worten.“ Das Wort Meisterschaft nimmt er deshalb auch nicht in den Mund.
Auch beim FC Brücken und dem FSV Bretzenheim hat man das M-Wort noch nicht vernommen. Beide gehören aber zur Spitzengruppe. Das Duell in Brücken wird deshalb spannend. Bei der SG Hoppstädten-Weiersbach erwies sich der FSV als unangenehmer Gegner. Gelingt Taner Köken und Co. beim FCB der nächste Auswärtscoup? Den braucht auch der SC Birkenfeld, wenn er am Sonntag etwas Zählbares beim SV Winterbach entführen möchte. Der Aufsteiger ist in blendender Form, kann je nach Ausgang des Topduells in Brücken sogar zur Tabellenspitze aufschließen. Eigentlich scheint alles außer einem SVW-Sieg unwahrscheinlich.
Auch die Szenerien, in denen der TuS Roxheim drei Punkte gegen den Bollenbacher SV holt, sind etwas für Berufsoptimisten. Der BSV hat einen starken Lauf und dürfte nach der unglücklichen Niederlage gegen die SGH besonders motiviert sein. Der TuS Hackenheim tut sich deutlich schwerer als die Mitaufsteiger. Erst fünf Punkte stehen auf dem Konto. Am heutigen Freitag um 19.30 Uhr kreuzt die SG Hoppstädten auf. Wie kommen die spielstarken Hackenheimer mit der physischen Herangehensweise der Gäste zurecht? Wer stoppt Michael Randolph und Alex Bambach? Die Aussichten für den TuS im Kerbespiel sind nicht gerade rosig.
Am Rosengarten heiterte sich die Lage mit dem zweiten Sieg zumindest etwas auf. Der ganz große Druck lastet am Sonntag nicht mehr auf dem VfL Rüdesheim. Vielleicht vergoldet das Team den Dreier in Birkenfeld mit einem oder drei Punkten gegen den VfL Weierbach. Der TSV Langenlonsheim/Laubenheim – zuletzt zwei Siege in Serie – empfängt am Sonntag die SG Disibodenberg. Mit einem Erfolg könnte der TSV weiter an Boden gutmachen. Noch sind die Spitzenklubs nicht enteilt. Den Spieltag komplettiert das Derby zwischen dem TuS Mörschied und dem SC Idar-Oberstein II. zca