Mountainbike – Die neunte Auflage des Schinder(hannes)-MTB begeisterte am Wochenende viele Radsportler aus nah und fern: Mit ihren Mountainbikes starteten insgesamt 837 Sportler auf den vier verschiedenen Streckendistanzen durch die Wälder und Felder rund um Emmelshausen.
Erstmals wurde dabei den Sportlern auch eine „Marathon“-Strecke über 100 Kilometer angeboten, auch damit die Veranstaltung weiter für ambitionierte Interessenten attraktiv bleibt. „Die starken Holländer kommen nicht extra, wenn die Distanz zu kurz ist“, begründete Rainer Krechel, Cheforganisator und Vorsitzender vom ausrichtenden Verein Schinder(hannes) MTB Emmelshausen, die gegenüber dem Vorjahr vorgenommene Streckenverlängerung.
Aber keinem starken Holländer, sondern einem diesmal noch stärkeren Westerwälder gelang der Sieg über die dreistellige Kilometerdistanz mit 2400 Höhenmetern: Gerrit Rosenkranz aus Langenbach vom Univega Pro Cycling Team passierte nach 4:12:48 Stunden als erster Marathonfahrer die Ziellinie, obwohl er nach 15 Kilometern einen „Plattfuß“ hatte. „Ich hatte dann auch noch Probleme mit meiner CO2-Patrone und musste anschließend sechs bis sieben Minuten pumpen. Dabei haben mich bestimmt 40, 50 Fahrer überholt und erst bei Kilometer 55 hatte ich alle wieder einkassiert. Die letzten 35 Kilometer bin ich dann allein gefahren“, resümierte ein zufriedener Sieger.
1600 Höhenmeter bergauf und bergab durften sich die Halbmarathonis auf einer Gesamtstrecke über 69 Kilometer quälen. Am schnellsten war dabei in 2:48 Stunden Mathias Frohn, der den Kurs lobte: „Das ist eine hervorragend schnelle Strecke mit vielen technisch anspruchsvollen Passagen. Es gibt hier viele steile Bergab- und Bergauf-Abschnitte. Ich bin die ersten Kilometer schnell angegangen und bin dann ab der Hälfte der Strecke allein vorne gefahren.“
Die meisten Teilnehmer des Tages (364) starten über die Kurzstrecke (37 Kilometer). Auch hier hatte der Sieger mit unerwarteten Problemen zu kämpfen: „Ich habe mich deutlich in Führung liegend verfahren. Ich habe einfach die Augen nicht aufgemacht und musste nochmals vier Biker einholen“, verriet der Stromberger Erik Hühnlein, der in 1:26:28 Stunden gewann, obwohl er schon als Senior (Jahrgang 1969) eingestuft wird.
Während im letzten Jahr das total durchnässte Feld vor dem Zieleinlauf am Emmelshausener ZAP noch die „Wiese der 1000 Flüche“ genannt wurde, taufte der Streckensprecher sie diesmal passend in „staubiges Karree“ um. Nicht nur die Trockenheit kam vielen Sportlern zu gute, auch die teilweise neue Streckenführung gefiel den Teilnehmern. „Gut, dass man nicht mehr vom Gondershausener Waldsee das lange Stück bergauf fahren musste“, freute sich beispielsweise Lokalmatador Frank Christ.
Auch der Beltheimer Frank Hirt, der bislang an allen neun Schinder(hannes)-MTB teilnahm, war begeistert: „Das ist jetzt eine richtige Traumstrecke. Sie ist noch flüssiger und rhythmischer als vorher und hat einige schöne Singletrails. Es war ein großer Genuss.“
Großes Lob kassierte der ausrichtende Verein auch von vielen weiteren Sportlern für die perfekte Organisation. Mehr als 80 Streckenposten, 30 Feuerwehrleute, das bereitstehende Rote Kreuz und das perfekte Wetter ließen den Schinder(hannes) zu einer perfekten Radsportveranstaltung werden.
Von unserem Mitarbeiter
Armin Bernd