Idar-Oberstein – Martin Michel im Tor, davor die Innenverteidiger Christoph Schunck und Paul Garlinski, außen verteidigen Simon Maurer und Eugen Vetter, im Mittelfeld rechts spielt Christoph Lawnik, links Dennis Schröder und im Zentrum Michael Lehmann mit Christoph Schmell. Vorne attackiert Heraldo Jorrin zusammen mit Andreas Forster. Eine abwegige Aufstellung des SC Idar-Oberstein...? Weil man so nicht Oberliga spielen kann...?
Nun, wenn heute der erste Spieltag der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar auf dem Programm stehen würde, dann bliebe dem SC Idar-Oberstein nicht viel anderes übrig, als so zu spielen. Gut, Trainer Thomas Riedl könnte selbst auflaufen beziehungsweise der eine oder andere aus der zweiten Mannschaft beziehungsweise den A-Junioren käme in Frage. Allerdings muss dann auch Jorrin tatsächlich bleiben, denn das Angreifer-Talent wird gerüchteweise immer wieder mit dem SC Hauenstein in Verbindung gebracht. Jenem Verein also, bei dem Idars Ex-Trainer Sascha Hildmann als neuer Coach hoch im Kurs stehen soll.
„Ich kenne das Gerücht um Heraldo auch, aber das ist eine Ente“, sagt SC-Manager Christian Schupp. „Heraldo hat bei uns einen Zwei-Jahres-Vertrag.“
Doch den hatte Hildmann auch; also zumindest eine feste mündliche Vereinbarung gab es. Oder Tim Schwartz. Der hatte für Regionalliga und Oberliga fest zugesagt. Und was ist passiert? Schwartz ist zu Borussia Neunkirchen gewechselt.
Zehn Tage ist der neue Trainer Thomas Riedl im Amt – bisher hat er nur Abgänge erlebt. Erfolgsmeldungen aus dem alten Regionalligakader – etwa der Verbleib von Patrick Stumpf oder von Holger Knartz – gibt es keine. Neuzugänge sind Fehlanzeige. Ebenfalls noch nicht beendet ist die Suche nach dem neuen Co-Trainer. Und das keine drei Wochen vor dem Trainingsstart, denn am 24. Juni soll es losgehen. Etwa fünf Wochen hätte der SC Idar dann Zeit, um sich auf die Oberliga, deren erster Spieltag am 27./28. Juli angepfiffen werden soll, vorzubereiten.
Doch zuerst braucht der Klub eine Oberliga taugliche Mannschaft. „In den nächsten acht bis zehn Tagen wird sich einiges tun“, kündigt Schupp an, der allerdings auch gesteht: „Im Moment ist es eine ganze Menge Arbeit und Zeit, die man investiert und die man außerdem mit seinem beruflichen Leben verbinden muss.“ Wasserstandsmeldungen, wie weit der Verein bei möglichen Zugängen ist, möchte der Manager keine abgeben. Er verrät nur: „Wir können nicht auf Gedeih und Verderb verpflichten“, und vertraut dem neuen Trainer. „Thomas Riedl wird alles dafür tun, dass sein Gerüst so schnell wie möglich steht.“
Schupp hält trotzdem fest: „Wir dürfen auf keinen Fall in Torschlusspanik verfallen.“ Genau die könnten die Anhänger aber kriegen bei dem Gedanken, dass Ersatztorwart Andreas Forster – wenngleich auch ein sehr guter Feldspieler – als Stürmer in der Oberliga auflaufen könnte.
Sascha Nicolay