Frauenfußball-Bundesliga – Im Spiel bei Bayer Leverkusen ist Frauenfußball-Bundesligist SC 07 Bad Neuenahr am Sonntag nicht über ein mühsames 1:1 (0:1) hinausgekommen. Nicole Rolser hatte für die Gäste das 1:0 erzielt (28.). Leverkusen kam durch Eunice Beckmann (64.) zum Ausgleich. „Ich denke, das Ergebnis geht in Ordnung. Freuen darüber kann sich aber wohl niemand“, befand SC-07-Trainer Colin Bell, der vergebenen Chancen nachtrauerte: „In der ersten Halbzeit hatten wir viel mehr vom Spiel. Da haben wir es verpasst, das zweite Tor nachzulegen.“
Nach dem Wechsel ist Bayer wesentlich effektiver und druckvoller aufgetreten. „Der Ausgleich darf aber dennoch nicht passieren“, ärgerte sich der Engländer. Der Ball von Isabel Kerschowski war lange in der Luft. „Da muss unsere Abwehr viel konsequenter rangehen“, meinte Bell.
Bad Neuenahr tat von Beginn an alles dafür, die nach durchwachsenem Saisonstart verunsicherten Gastgeberinnen früh unter Druck zu setzen. Leverkusen reagierten ideen- und harmlos mit langen Bällen, die die Bad Neuenahrer Viererkette um Laura Störzel und Peggy Kuznik zumeist vor keine Probleme stellten. Bis auf eine Ausnahme, und da hätte es beinahe gleich zu Beginn im Tor des SC 07 geklingelt. Rund 60 Sekunden waren absolviert, da tat sich für die Leverkusenerin Eunice Beckmann eine Torchance aus kurzer Distank auf, doch ihr Schussversuch war zu schwach angesetzt.
Nicole Rolser erzielt das 1:0
Da beide Mannschaften in ihren Offensivbemühungen mit Ungenauigkeiten und Abspielfehlern zu kämpfen hatten, blieben weitere Torchancen hüben wie drüben Mangelware. So sorgte Rolser für den ersten Aufreger vor dem Bayer-Tor, als sie zunächst an der Leverkusener Torfrau Anna Klink scheiterte. Doch Célia Okoyino da Mbabi hatte genau aufgepasst. Sie angelte sich den Abpraller und legte mit viel Gefühl wieder auf. Rolser hatte keine Mühe, per Kopf aus kurzer Distanz die 1:0-Führung (28.) für den SC 07 zu erzielen.
„Mit der ersten Hälfte war ich gar nicht zufrieden, wir haben viel zu langsam und behäbig gespielt. Nach der Pause haben wir das umgesetzt, was wir uns für vorgenommen hatten. Wir haben besser und klarer nach vorn gespielt und schließlich den verdienten Ausgleich erzielt“, befand Bayer-Trainer Thomas Obliers.
Doppelwechsel zahlt sich aus
Die Werkself drückte Bad Neuenahr nach der Pause in die eigene Hälfte. Der Doppelwechsel – für Francesca Weber kam Claudia Götte, für Merle Barth Isabelle Linden – schien sich schnell auszuzahlen. Kathrin Hendrich (48.) köpfte zunächst an die Querlatte. Ramona Petzelberger setzte nach, ihr Kopfball konnte auf der Linie gerade noch geklärt werden.
Auf der anderen Seite hatte sich der SC 07 aufs Kontern verlegt. Leonie Maier tauchte frei vor der dem Bayer-Tor auf, schloss aber zu überhastet ab (55.). Die Gastgeberinnen machten weiterhin mächtig Betrieb und fuhren den Lohn dafür ein: Nach einer weiten Hereingabe von Isabel Kerschowski stand Beckmann frei und köpfte zum 1:1 (64.) ein. Horst Bach