Frauenfußball – Während die Verantwortlichen des Frauenfußball-Bundesligisten SC 07 Bad Neuenahr engagiert um die Zukunft ihres Vereins kämpfen, der von der Insolvenz bedroht ist, reagiert die Öffentlichkeit mit viel Sympathie auf die finanzielle Schieflage des deutschen Meisters von 1978.
Zwar sind die rund 3000 Euro, die ein Spendenaufruf des SC 07 bisher eingebracht hat, angesichts der Schuldenlast von geschätzt rund 500 000 Euro nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, und auch die geplante Aktion eines regionalen Bäckers, der am übernächsten Wochenende tausend Stück Erdbeerkuchen zugunsten des Klubs verkaufen will, wird die Nöte nicht mit einem Schlag beseitigen.
Dennoch freut man sich beim SC 07 über jede Solidaritätsbekundung: „Es ist wichtig, zu spüren, dass wir in den Herzen der Leute sind“, sagt Vizepräsident Jens Flüchter, „wir haben sehr viele Briefe und E-Mails erhalten, diese Signale sind uns sehr wichtig.“
Ansonsten halten sich die SC-07-Präsidialen weiterhin sehr bedeckt, was den Fortschritt ihrer Bemühungen angeht. Wenn Insolvenzverwalter Thomas Steger bis zum 30. Juni das Insolvenzverfahren einleitet, werden die Bad Neuenahrer für die kommende Saison bekanntlich in der Zweiten Liga eingestuft; sollte bis zum Monatsende keine Entscheidung gefallen sein, bleibt es bei der Erstliga-Zugehörigkeit des SC 07.
Offenbar wächst die Zuversicht, trotz der schwierigen Lage ein weiteres Bundesligajahr stemmen zu können. „In der kommenden Woche fällt die Entscheidung über unsere künftige Ligazugehörigkeit“, sagt Jens Flüchter, „vorher stehen noch einige Gespräche mit potenziellen Sponsoren aus.“
Vermeiden möchte der Verein das Szenario, in die Erste Liga zu starten und während der Saison doch ins Insolvenzverfahren gehen zu müssen. Dann nämlich würde der SC 07 in der Tabelle auf null Punkte gesetzt und quasi außer Konkurrenz mitspielen: „Das wäre die schlechteste Lösung“, weiß Flüchter, „die Spielerinnen wären nicht motiviert und die Zuschauer kämen nicht ins Stadion.“
Woher aber kommt die plötzliche Hoffnung auf ein glückliches Ende? Sind in den letzten Tagen tatsächlich mögliche Sponsoren aufgetaucht, die sich bisher nicht gemeldet hatten? „Wenn man an die Öffentlichkeit geht“, hat Flüchter festgestellt, „tauchen plötzlich neue Leute auf, die helfen wollen.“
Ob die Sympathiewelle allerdings reicht, um den Verein als regionales Aushängeschild zu erhalten, steht derzeit noch in den Sternen. Wie sagte doch Jens Flüchter auf die Frage, was es braucht, damit der SC 07 Bad Neuenahr weiter in der Bundesliga spielt? „Ganz viel Geld!“ kif