Sie freuten sich, ermöglicht durch die richtige Mischung von Regen und Wärme, über eine reiche Ernte, die inzwischen aber schon fast vorbei ist. Nachdem manche ihn kiloweise aus dem Wald schleppten, ist dieser beliebte Speisepilz jetzt nur noch vereinzelt zu finden. Früher ließ er sich selten vor Ende September blicken. Der Pfifferling hält in der Regel bis zum ersten Frost durch. Hinzu kommt, dass dieser orange-gelbe Pilz ein Frühstarter ist. Die ersten Exemplare locken Sammler schon ab Anfang bis Mitte Juli in den Wald.
Pfifferlinge haben noch einen anderen Vorteil: Sie sind im Gegensatz zum Steinpilz nie von Würmern befallen. Bestenfalls ein Schneckchen tut sich mal an ihnen gütlich. Und auch die Verwechslungsgefahr ist gering – und birgt keine großen Risiken: Der Falsche Pfifferling ist nicht giftig, sondern führt schlimmstenfalls zu Unverträglichkeitsreaktionen – und auch das nur bei manchen. Anders als bei den Pilzen mit Lamellen, die beispielsweise auch der tödlich giftige Knollenblätterpilz hat, sind die Röhrlinge, zu denen der Steinpilz gehört, durchweg harmloser. Wer einen Gallenröhrling erwischt hat, merkt das beim Essen sofort: Ein kleines Stück davon – und die Pilzmahlzeit ist ungenießbar bitter.
Der seltene und deshalb geschützte Satansröhrling ist giftig, verursacht aber nur Darmstörungen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich auf Steinpilz und Pfifferling konzentrieren, die neben den Maronen und den bildschönen Rotkappen ohnehin als die schmackhaftesten Pilze gelten. Optisch ebenfalls attraktiv sind die leuchtend roten Fliegenpilze, die aber leider giftig sind. Kurt Knaudt