In diesem denkwürdigen Rennen setzten sich auch die regionalen Fahrer mit viel Leidenschaft, fahrerischem Können und einer starken Crew in den Boxen im Hintergrund so gut es ging in Szene. Besonders stolz darf Rudi Speich (Roßbach) sein, Vorsitzender des Motorsportclub Sinzig. Der erfahrene Audi-Pilot und mehrfache 24-Stunden-Absolvent hatte das Rennen in diesem Jahr eigentlich schon abgeschrieben, nachdem bei einem Testlauf der Turbolader „hochgegangen“ war und auch noch einen Motorschaden am TCR-Audi nach sich gezogen hatte. Doch dank guter Kontakte in der Szene „ergatterte“ der Inhaber eines Sachverständigen- und Ingenieurbüros noch „dank fallender Preise, je länger die Zeit lief“ (so Speich) einen BMW M 2 racing vom Team Adrenalin Motorsport.
„Das war eine richtig knifflige Aufgabe für uns. Nicht nur, weil der BMW ein Hecktriebler ist, und sich natürlich ganz anders fährt. Sondern auch, weil das Fahrwerk des BMW nur in einer Richtung zu verstellen ist und quasi unfahrbar war. Ich bin vor dem Start am Samstag gerade einmal drei Runden gefahren und habe Bodenwellen mitbekommen, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt“, schildert Speich, wie es ihm ergangen ist.
Wie alle anderen hatten natürlich auch er und seine Teamkollegen Roland Waschkau (Untereisesheim), Charles Oakes (Luxemburg) und Einar Thorsen (Norwegen) mit den Unbillen der Witterung und der langen Unterbrechung zu kämpfen. „Ich bin unseren zweiten Stint gefahren und hatte mit Aquaplaning zu kämpfen. Das war manchmal hart am Rande des Abflugs“, schilderte er die Verhältnisse nach dem heftigen Wolkenbruch gleich nach dem Start. Als das Rennen gegen 21.30 Uhr am Samstagabend unterbrochen wurde, lag das BMW-Quartett um den Roßbacher auf Platz eins in der Klasse Cup 5. „Wir waren mit sechs Autos in unserer Klasse, mit denen konnten wir uns auf einem Level messen“, sagt Speich. Zu den Konkurrenten gehörte auch ein weiterer BMW M 2 racing mit dem ehemaligen Deutschen Rallyemeister und Suzuki-Werkspiloten Niki Schelle und dem Nordschleifen-erprobten Fernsehmoderator Mathias Malmedie. Das Speich-Quartett verteidigte den Rang auch nach dem Re-Start am Sonntagnachmittag und fuhr als Klassensieger der Cup über die Ziellinie. Auf ein erfolgreiches Motorsport-Wochenende kann auch Hendrik Still aus Kempenich zurückblicken. Er saß gemeinsam mit seinen Teamkollegen Luca Engstler (Kempen) und dem Luxemburger Jean-Carl Vernay auf einem i30N von Hyundai Motorsport in der TCR-Klasse. Nach zermürbend langer Warterei und vielen ungewissen Stunden, ob überhaupt und wann es wieder weitergehen würde, durfte das Trio um den Kempenicher schließlich einen Doppelsieg gemeinsam mit dem Hyundai Elantra N in der TCR-Klasse bejubeln.